Das MotoGP-Rennen in Spielberg dauerte für Joan Mir nur vier Kurven lang. In Turn 4 wurde er von seiner Suzuki in hohem Bogen abgeworfen. Mir schlug hart auf und wurde sofort zur Untersuchung in das Medical Center an der Strecke gebracht, wo bei einer Röntgenuntersuchung kleinere Frakturen im Bereich des rechten Knöchels diagnostiziert wurden.

Am Montag ließ Mir im Hospital Juaneda Miramar in seiner Heimatstadt Palma de Mallorca zusätzlich eine Computertomografie sowie eine Magnetresonanztomographie durchführen. Der behandelnde Arzt Dr. Juan Garcias stellte dabei Verletzungen im Bereich der Bändern und Knochen im rechten Knöchel fest.

"Der Patient weist Bänderverletzungen und Abrissfrakturen im Bereich des Knöchels auf. Das Sprunggelenk ist stabil, aber wir haben an dieser Stelle ein Knochenmarködem festgestellt", so Dr. Garcias. Mir muss sich deshalb nun schonen. 15 Tage lang soll das Gelenk entlastet werden.

Damit steht fest, dass Mir nicht am San-Marino-Grand-Prix in Misano von 2. bis 4. September teilnehmen wird können. Nach seiner 15-tägigen Zwangspause wird sich Mir weiteren Untersuchungen unterziehen und zusammen mit den Ärzten evaluieren, ob ein Start im Motorland Aragon von 16. bis 19. September möglich ist.

Ob Suzuki Joan Mir in Misano ersetzen wird, ist noch offen. Laut Reglement ist ein Team zehn Tage nach der Verletzung eines Fahrers dazu verpflichtet. Diese Frist wäre am Mittwoch vor Misano erreicht. Logischer Kandidat wäre eigentlich Testfahrer Sylvain Guintoli, doch der verletzte sich zuletzt bei den 'Suzuka 8 Hours' am Handgelenk und ist wohl ebenfalls nicht einsatzfähig. Suzukis zweiter MotoGP-Entwicklungsfahrer Takuya Tsuda könnte einspringen, doch der 38-jährige Japaner ist bei offiziellen Testfahrten regelmäßig mehrere Sekunden langsamer als die Spitze. Ob ein Einsatz Tsudas Sinn macht, ist daher fraglich. Suzuki scheint sich die Entscheidung über einen Ersatz jedenfalls noch offen halten zu wollen. "In den nächsten Tagen werden Suzuki und die Dorna die bestmögliche Lösung für Misano evaluieren", ist in der offiziellen Pressemitteilung zu lesen.