Die Absage des Finnland-Grand-Prix 2022 war bislang der letzte Tiefpunkt in der Posse um den KymiRing. Ende Mai musste auch der diesjährige MotoGP-Termin gestrichen werden, nachdem bereits in den vier Saisons davor stets vertröstet wurde.
Kurz vor der Absage schienen die Arbeiten am KymiRing wieder Fahrt aufzunehmen. Auf der Strecke wurde zwar 2019 erstmals getestet, Infrastruktur abseits des Asphaltbandes gab es aber praktisch nicht. Nun wurden auf den Social-Media-Kanälen plötzlich Bilder von neuen Zufahrtsstraßen oder Fußgängerbrücken gepostet.
Dabei handelte es sich wohl nur um ein Zwischenhoch, denn nun ist der KymiRing pleite. Das berichtet das finnische Nachrichtenportal Yle. Der Insolvenzantrag wurde am Dienstag von zwei am Projekt beteiligten Baufirmen gestellt. Vom KymiRing selbst ist zu hören, dass man über diesen Antrag noch nicht informiert worden sei und diesen deshalb nicht kommentieren würde.
Fakt ist: Wenn es innerhalb von fünf Jahren nicht gelingt, die nötige Infrastruktur aufzubauen, liegt einiges im Argen. Der KymiRing, der mit einer Mischung aus öffentlichen Geldern und privaten Investitionen finanziert werden sollte, kämpfte von Anfang an mit monetären Problemen, die immer wieder zu Verzögerungen führten. 6,5 Millionen Euro an staatlicher Unterstützung soll bislang geflossen sein.
Ob auf der Strecke, gut zwei Autostunden von der Hauptstadt Helsinki entfernt, je ein MotoGP-Rennen stattfinden wird, ist mehr fraglich. Der KymiRing hätte viele Fans aus dem nahen Russland anziehen sollen, was seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine aber auf längere Zeit unrealistisch scheint.
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