Nach dem Gewinn der Superbike-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr hatte Toprak Razgatlioglu neben der Titelverteidigung ein großes Ziel: Er wollte 2023 mit Yamaha in die MotoGP wechseln. Gegenüber Motorsport-Magazin.com verreit sein Manager Kenan Sofuoglu beim Saisonauftakt in Katar gar: "Ich denke, dass wir Toprak im nächsten Jahr in der MotoGP sehen werden." Nun ist allerdings klar, aus einem Wechsel in die Königsklasse wird vorerst nichts.

"Dass wir kein Satelliten-Team mehr haben, bedeutet, dass wir keinen Platz für ihn haben", verriet Yamaha-Teamchef Lin Jarvis gegenüber 'MotoGP.com'. Mit RNF Racing verlor Yamaha am vergangenen Wochenende in Mugello bekanntlich sein einziges Kundenteam, der vormalige Petronas-Rennstall wechselt ab 2023 zu Aprilia. Die Japaner werden im kommenden Jahr somit erstmals in der MotoGP-Ära nur zwei Bikes an den Start bringen.

Eben diese beiden Motorräder sind für 2023 aber bereits vergeben. Franco Morbidelli unterschrieb schon im Vorjahr einen Zweijahres-Vertrag bis zum Ende der kommenden Saison, er geht trotz enttäuschender Leistungen auch 2023 für Yamaha den Start. Mit Fabio Quartararo unterzeichnete darüber hinaus - auch aufgrund mangelnder Alternativen - auch der zweite Werkspilot am Donnerstag vor dem Katalonien-GP in Barcelona einen neuen Vertrag für die Saisons 2023 und 2024.

Razgatlioglu: MotoGP-Test weiter geplant

Zumindest im kommenden Jahr besteht für Yamaha also keine Möglichkeit, Razgatlioglu in der MotoGP unterzubringen. Einen möglichen MotoGP-Wechsel Razgatlioglu's in Zukunft wollte Jarvis zwar nicht ausschließen, für den Moment liege der Fokus nun aber völlig auf der WSBK und einem anberaumten MotoGP-Test Ende Juni.

"Er hatte Interesse daran, ein MotoGP-Bike auszuprobieren. Darüber hinaus soll es eine Art Belohnung von Yamaha für seinen Titelgewinn im letzten Jahr und seine langfristige Bindung an Yamaha sein", sagt Jarvis. Razgatlioglu unterzeichnete erst im Juli vergangenen Jahres einen neuen Zweijahres-Vertrag und band sich bis Ende 2023 an die Japaner.

"Das Hauptziel dieses Tests bleibt deshalb gleich", meint Jarvis. "Es geht darum, sich zu entspannen, zu testen, Erfahrungen auf einem MotoGP-Bike zu sammeln, es zu genießen und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es sich anfühlen könnte, sollte er sich in Zukunft dazu entscheiden, in die MotoGP zu wechseln."