Aleix Espargaro befindet sich derzeit in der Form seines Lebens. Anfang April feierte er in Argentinien auf dem Autodromo Termas de Rio Hondo seinen ersten MotoGP-Sieg, zuletzt fuhr er dreimal in Folge auf das Podest. Der 32-jährige Katalane ist vom Mittelfeld-Fahrer zu einem echten WM-Anwärter aufgestiegen, nur vier Punkte fehlen ihm derzeit auf WM-Leader Fabio Quartararo. Die Team-Wertung führt Aprilia dank Espargaro seit Le Mans gar an.

Wenig überraschend verkündete der italienische Rennstall aus Noale nun die Vertragsverlängerung mit seinem Vorzeigepiloten, Espargaro bleibt mindestens bis zum Ende der Saison 2024 bei Aprilia. Lediglich Formsache war die Fortsetzung der Zusammenarbeit aber nicht. Obwohl der Spanier selbst immer betont hatte, mit den Italienern weitermachen zu wollen, haperte es zuletzt. Seine Gehaltsforderungen waren wohl zu hoch, Aprilia wollte oder konnte angesichts der finanziell angespannten Lage nicht mithalten.

Espargaro: Lieber Karriereende als noch länger zu warten

Espargaro zeigte sich enttäuscht und setzte seinem Arbeitgeber in Le Mans eine Deadline, er wolle nicht ewig warten. Wäre ein Wechsel zu einem anderen Hersteller im Bereich des Möglichen gewesen? "Natürlich gab es andere Optionen, aber ich habe mich nicht wirklich nach anderen Möglichkeiten umgesehen", verriet der Spanier am Donnerstag. "Ich habe von Beginn an gesagt, dass es mein Wunsch ist, bei Aprilia zu bleiben. Ich bin erst 32 und fühle, dass ich noch viel Energie habe. Ich wollte im Paddock bleiben und allen mein Potential zeigen."

Es überrascht daher, dass Espargaro - wäre es zeitnah zu keiner Übereinkunft mehr mit Aprilia gekommen - laut eigener Aussage selbst ein Karriereende bevorzugt hätte, als noch länger auf eine Vertragsverlängerung zu warten. "Wenn es für mich an der Zeit gewesen wäre, die MotoGP zu verlassen und andere Dinge auszuprobieren, dann wäre ich damit glücklich gewesen, speziell nach Argentinien", verriet der 32-Jährige.

Aleix Espargaro feierte in Argentinien seinen ersten MotoGP-Sieg, Foto: LAT Images
Aleix Espargaro feierte in Argentinien seinen ersten MotoGP-Sieg, Foto: LAT Images

Kommen wird es dazu nun aber nicht, Espargaro bleibt der MotoGP mindestens bis 2024 erhalten. "Ich bin glücklich und dankbar, dass Aprilia mir zwei weitere Jahre gegeben hat", sagt er. "Ich bin schon lange hier, Ende 2024 werden es acht Jahre sein. Ich fühle mich wahnsinnig wohl, sowohl von der menschlichen als auch von der technischen Seite her. Jetzt kann ich noch fokussierter und ruhiger auf unser Ziel hinarbeiten. Wir haben ein großes Ziel in diesem Jahr - jetzt liegt es an mir, dass Vertrauen zurückzuzahlen."