Francesco Bagnaia entging am vergangenen MotoGP-Wochenende in Portimao bei einem Sturz am Samstag einer gröberen Verletzung. Am Sonntag konnte er bereits am Portugal-Rennen teilnehmen und fuhr dort auf einem beachtlichen achten Rang ins Ziel.

Dennoch machen ihm auch vor dem Rennwochenende in Jerez noch die Folgen des Sturzes zu schaffen. In erster Linie macht die Schulter Probleme, die von seinem Qualifying-Sturz in der Algarve am meisten Last betroffen war. Der Ducati-Pilot bezog am Donnerstag Stellung dazu, wie genau sich die Verletzung auswirkt. "Es ist nur die Bewegung. Die Kraft ist kein Problem, die war normal, denn ich habe keine Bänderverletzung, dahingehend ist alles in Ordnung", so Bagnaia.

Bagnaia: Bewegung macht Probleme

"Das Problem ist die Bewegung. Denn es befindet sich nach dem Unfall viel Flüssigkeit in der Schulter, das schmerzt", erklärte der WM-Zehnte weiter. Sein Gesundheitszustand verbessert sich allerdings rapide. "In Portimao war das Rennen ziemlich schwierig. Heute ist aber der erste Tag, an dem es sich ein bisschen besser anfühlt. Das ist ein positives Zeichen für mich", so der Italiener.

Am letzten Wochenende musste Bagnaia seinen Fahrstil etwas umstellen, um die Schulter-Schmerzen zu konterkarieren. Trotzdem berichtete er, dass sein Fahrgefühl so gut war wie noch nie im bisher suboptimalen Verlauf der MotoGP-Saison. "Die Daten zeigten, dass ich auf der Bremse stärker und am Kurveneingang stärker war. Das gibt uns viel Zuversicht", sagte der 25-Jährige.

Doch der Genesungsprozess ist trotz seines positiven Gefühls noch lange nicht abgeschlossen. Bagnaia erklärte: "Das Problem ist, dass es sehr schwierig ist, gegen das Problem etwas zu tun. Denn mit der vielen Flüssigkeit, die ich in der Schulter habe, ist das einzig hilfreiche Mittel eine Laser-Therapie, die nur 20 Minuten pro Tag andauert. Deshalb habe ich nicht so viel Zeit, um mich zu erholen."

Ducati in Jerez nur Außenseiter?

Topfavorit ist Bagnaia in Spanien wohl kaum - und zwar nicht nur aufgrund der Verletzung. In den vergangenen Jahren war der Circuito Angel Nieto Yamaha-Territorium und vor allem eine Paradestrecke von Fabio Quartararo. Der Weltmeister gewann zwei der letzten drei Rennen in Andalusien, 2021 glitt ihm der Sieg durch die Finger, da er in Führung liegend ein Arm-Pump-Problem erlitt. Dadurch siegt Jack Miller vor Bagnaia.

"Letztes Jahr hatten ich und Jack sicher ein bisschen Glück, dass Fabio Arm Pump hatte, denn er war mit klarem Abstand der Schnellste", analysierte Bagnaia. Hoffnung sieht der Ducati-Werkspilot darin, dass die bislang eher enttäuschende neue Ausbaustufe der Desmosedici in Jerez endlich ihre Wirkung entfaltet. "Beim letzten Test im November waren wir hier sehr konkurrenzfähig mit diesem Bike. Nachdem wir in Portimao nochmal einen Schritt nach vorne gemacht haben, denke ich dass es ein gutes Wochenende für mich sein wird", prognostizierte er.