Die erste Pole-Position der MotoGP-Saison 2022 geht an Jorge Martin - im Fokus steht am Samstagabend aber ein anderer: Marc Marquez. Der 29-jährige Spanier sorgt in Katar wieder einmal mit Psychospielchen im Qualifying für Aufsehen. Joan Mir kommt er mehrfach nahe - zu nah, wenn es nach dem Suzuki-Piloten geht.

Los ging es schon bei der ersten Ausfahrt in Q2, Sekunden nachdem die Ampel auf Grün geschaltet hatte. Mir verließ seine Box als erster Pilot, Marquez folgte sofort. Am Ende der Boxenausfahrt verlangsamte der Suzuki-Werksfahrer, wollte seinen Kontrahenten vorbeilassen. Marquez verlangsamte allerdings ebenfalls, wollte nicht überholen.

Als Mir wieder beschleunigte, zog auch der Honda-Pilot wieder an und folgte seinem Vordermann auf Schritt und Tritt. Gemeinsam starteten sie so ihre erste fliegende Runde - Mir vorneweg, Marquez rund eine Sekunde dahinter. Die kleine Lücke konnte Letzterer im Verlauf der Runde immer weiter schließen, sodass er beim Rausbeschleunigen auf Start-Ziel direkt im Windschatten war.

Mir: Wenn er mich da berüht, haben wir ein Problem

Dort blieb Marquez dann länger als üblich. Nur noch wenige Zentimeter trennten beide, als der 29-jährige Spanier endlich aus dem Windschatten herauszog und die Suzuki links überholte. Mir passte das überhaupt nicht: "Wenn er mich da berührt, haben wir ein Problem", erinnert der Weltmeister des Jahres 2020. Schon im Vorjahr war er mit Marquez wegen ähnlichem Verhalten aneinandergeraten, damals im Qualifying des Portugal-GP.

Während der Honda-Pilot das Qualifying in Katar auf Platz drei beendete, muss Mir den Grand Prix von Startplatz acht in Angriff nehmen. Enttäuschend, nachdem Suzuki am Freitag noch eine starke Performance abgeliefert hatte: "Ich muss zufrieden sein, weil wir schneller sind als im letzten Jahr. Dennoch hätte ich etwas mehr erwartet", gesteht er frustriert.

Mir angriffslustig: Ziel ist der Sieg

Abschreiben will der Suzuki-Pilot dennoch nichts und zeigt sich angriffslustig: "Das Ziel ist, um den Sieg zu kämpfen. Ich bin mir sicher, dass wir die Pace dazu haben", erklärt er. "Klar, da sind viele Fahrer, die stark sind. Marc [Marquez], Fabio [Quartararo], die Ducatis, gerade Jorge [Martin]. Aber wir haben einen besseren Motor, wir können uns jetzt besser verteidigen."

Hoffnung mache dem 24-jährigen Mallorquiner auch die starke Rennpace der Suzuki. Er ist sich sicher: "Ich denke, dass wir ein gutes Rennen haben können."