Enea Bastianini überraschte zum Abschluss der zweitägigen Testfahrten in Sepang mit der absoluten Bestzeit. Der Italiener, der zum ersten Mal auf einem MotoGP-Bike in Malaysia unterwegs war, unterbot dabei den drei Jahre alten inoffiziellen Rundenrekord von Danilo Petrucci und setzte sich vor Aleix Espargaro durch, der am Vortag die Bestzeit geholt hatte.

Das Ergebnis: Bereits in den ersten Stunden dieses MotoGP-Tests gingen die Fahrer auf die Jagd nach schnellen Rundenzeiten. Bereits Aleix Espargaro unterbot Petruccis Test-Rekord, ehe Bastianini mit einer Zeit von 1:58,131 Minuten die Zeit des Katalanen um weitere 26 Tausendstelsekunden unterbot.

Hinter dem Top-Duo reihten sich Jorge Martin, Alex Rins und Maverick Vinales ein. Francesco Bagnaia, Fabio Quartararo, Marc Marquez, Johann Zarco und Pol Espargaro komplettierten die Top-10, die allesamt in einem Zeitfenster von 0,289 Sekunden auf die Bestzeit landeten. Die schnellsten 18 Fahrer des Tages landeten innerhalb einer Sekunde hinter Bastianini.

Quartararo frustriert: Kaum Fortschritte bei Yamaha (12:33 Min.)

Schnellster Rookie war diesmal Marco Bezzecchi, der sich die 16. Position sicherte. Enttäuschend verlief der Testtag hingegen für Yamaha. Aus dem Qutintett (Testfahrer Cal Crutchlow war am Start) schaffte es lediglich MotoGP-Weltmeister Quartararo in die Top-20.

Das Wetter: Nach rund vier Stunden setzte der für dieses Wochenende erwartete Regen ein. Dieser legte die Action auf der Strecke für fast zwei Stunden lahm, danach waren Bestzeiten aufgrund des nassen Asphalts nicht mehr möglich.

Crashes, Defekte & Zwischenfälle: Bereits nach 15 Minuten sorgte MotoGP-Rookie Marco Bezzecchi für den ersten Sturz. Der Italiener ging in der letzten Kurve zu Boden, saß aber wenig später schon wieder auf seiner Ducati. Taka Nakagami, Alex Marquez und Joan Mir sorgten ebenfalls für Crashes. Alle Fahrer überstanden ihre Stürze unverletzt.

Die Runden-Bilanz: Aufgrund der Wetterbedingungen absolvierten die meisten Fahrer deutlich weniger Runden als am Samstag. Alex Marquez war mit 57 Runden der aktivste Pilot. Nur vier seiner Konkurrenten knackten die Marke von 50 Runden: Andrea Dovizioso (55), Darryn Binder (55), Fabio Quartararo (54) und Pol Espargaro (50). Marc Marquez bestritt 49 Laps, Jorge Martin (27) und Raul Fernandez (24) fuhren hingegen nicht einmal eineinhalb GP-Distanzen.

Die Technik: Bei Yamaha scheint vor allem das Aero-Kit zum Knackpunkt zu werden: Franco Morbidelli zeigte sich sehr angetan von der neuen Variante mit deutlich größeren Winglets, während Fabio Quartararo und Andrea Dovizioso auf die kleinere Version der Flügel setzten. Im Hinblick auf die Motorleistung zeigte man sich bei Yamaha hingegen erneut enttäuscht. "Wir hatten uns mehr erwartet", gestand Teamchef Massimo Meregalli offen.

Glücklich ist man hingegen bei Suzuki, wo die unzähligen Neuerungen schon zu deutlichen Zugewinnen bei schnellen Rundenzeiten und Rennpace führten. "Ich bin schneller als gestern und fühle mich schon bereit für das erste Rennen in Katar. Meine schnellste Runde habe ich auf Soft-Reifen in einem drei Runden langen Stint erzielt und war sehr überrascht über die gute Zeit", meinte etwa Alex Rins.

Ducati hatte erneut die neue Aero-Lösung mit größerem Lufteinlass am Start. Zudem halten sich Gerüchte, dass im Sinne des Ride-Height-Devices nun auch die Front während der Fahrt absenkbar ist. Dass bei den Italienern noch nicht alles perfekt zusammenpasst, zeigte in Sepang der Umstand, dass Bastianini an beiden Tagen schnellster Fahrer auf Ducati war. Denn der Italiener fährt eine Vorjahres-Desmo ohne zusätzliche Upgrades.

KTM wirkt noch etwas verloren. Als einziger Hersteller brachte man an beiden Tagen kein einziges seiner Motorräder in die Top-10. Der neue Teammanager Francesco Guidotti erklärte das Vorgehen des österreichischen Werks: "Wir starten mit der Basis vom Ende des vergangenen Jahren. Das ist natürlich nicht der beste Weg, um in eine neue Saison zu gehen. Aber wir müssen das Beste herausholen, um von da an eine klare Vision dafür zu bekommen, in welche Richtung wir in Zukunft entwickeln müssen."