Im MotoGP-Testteam von Yamaha scheint endlich etwas Ruhe einzukehren. Nach nur einem Jahr mit Jonas Folger verpflichtete man 2020 den zurückgetretenen Jorge Lorenzo, der aber zu so gut wie keinen Einsätzen kam und ebenfalls nach einer Saison wieder gehen musste. Yamaha angelte sich daraufhin Cal Crutchlow und dürfte mit ihm nun endlich glücklich sein.

Wie Yamaha-Boss Lin Jarvis am Freitag in Valencia verriet, wird Cal Crutchlow auch 2022 die Führungsrolle in der Weiterentwicklung der M1 übernehmen: "Wir werden definitiv mit Cal weitermachen. Der Vertrag ist noch nicht unterschrieben, aber wir sind uns bereits einig und Cal wird in Zukunft bei uns bleiben. Das ist beschlossene Sache."

Klar ist aber, dass auch Crutchlow 2021 im Vergleich zu Kollegen wie Stefan Bradl oder Michele Pirro ein sehr überschaubares Testprogramm abspulte. Er war lediglich bei den Katar-Tests im Februar mit von der Partie, ansonsten konzentrierte man sich auf private Testfahrten. "Im nächsten Jahr werden wir wieder mehr testen", stellte Jarvis klar. "Dazu gibt es ein ganz klares Commitment von der Konzernspitze."

Ein rein europäisches Testteam wie Suzuki oder Honda will Yamaha aber weiterhin nicht aufbauen, wie Jarvis verrät: "Wir werden auch in Zukunft eine Hybridlösung mit einem japanischen und einem europäischen Team verfolgen. Der europäische Einfluss wird größer werden, aber es bleibt bei dieser Mischung." Eine durchaus bemerkenswerte Entscheidung, wird doch das Festhalten an veralteten Strukturen und teils deutlich zu langsamen Testfahrern in Japan seit Jahren als Schwachstelle Yamahas gesehen.

Crutchlow bestritt 2021 vier Renneinsätze für Yamaha, Foto: LAT Images
Crutchlow bestritt 2021 vier Renneinsätze für Yamaha, Foto: LAT Images

Crutchlow als ehemaliger MotoGP-Pilot und dreifacher Rennsieger spielt im Vergleich dazu natürlich in einer anderen Liga. Auch wenn er bei seinen vier Renneinsätzen 2021 nicht wirklich glänzen konnte. In den beiden Spielberg-GPs vertrat er den verletzten Franco Morbidelli, in Silverstone und Aragon dann den gefeuerten Maverick Vinales. In allen vier Rennen blieb er ohne Punkte.