Maverick Vinales steckt bei Aprilia noch immer mitten in der Eingewöhnungsphase. Der Katalane bestreitet in Portimao erst sein viertes MotoGP-Wochenende für den italienischen Hersteller. Für Vinales ist aber bereits absehbar, dass er im Winter in der Kraftkammer ordentlich schwitzen muss.

"Ich muss viel mehr trainieren", stellte er am Freitag in seinem Videocall nach den beiden Trainings zum Algarve-GP klar. "Ich war es gewohnt, ein Motorrad zu fahren, das dir nicht viel abverlangt. Aber die Aprilia verlangt dir ständig alles ab."

"Egal ob beim Beschleunigen, Bremsen oder Umlegen: es ist immer anstrengend auf diesem Motorrad", so Vinales. "Du musst auf der Aprilia körperlich viel stärker sein. Es fühlt sich an, als würdest du ein Pferd reiten. Du bekommst ständig Feedback und musst viel härter arbeiten."

Vinales fuhr in der MotoGP-Klasse bislang auf Suzuki und Yamaha. Beide Motorräder gelten als sehr weich zu fahren. Das bestätigte Vinales einmal mehr: "Die Yamaha ist viel einfacher zu fahren. Sie ist viel ruhiger und daher viel weniger körperlich zu bewegen als die Aprilia."

Noch fehlt das Vertrauen

Darüber hinaus gibt es aber auch andere Charakteristika, an die sich Vinales erst gewöhnen muss: "Der Motor ist auf der Geraden kraftvoller, weshalb auch die Motorbremse komplett anders funktioniert." Nach nur drei Rennen und einer Handvoll Testtagen muss er sich nach wie vor das Vertrauen in sein Motorrad erarbeiten.

So stand auch in Portimao Arbeit am Basis-Setup sowie das reine Abspulen von Kilometern am Programm. 38 Runden absolvierte Vinales in den beiden Trainings am Freitag - nur Fabio Quartararo fuhr mit 41 Laps mehr als der Katalane. Im Tagesklassement reichte es für Vinales zum 14. Platz mit nur knapp zwei Zehntelsekunden hinter Aleix Espargaro, der seit fünf Jahren in den Diensten Aprilias steht.

Da 2021 bereits ein MotoGP-Rennen in Portimao stattfand, konnte sich Vinales an vorhandenen Setups orientieren. "Natürlich schaue ich mir vorab immer die Daten von Aleix und auch Lorenzo (Savardori) an. Wann sie das Gas aufmachen, wo sie bremsen. Aber ich muss meinen eigenen Stil finden, daher kann ich mich nicht zu sehr daran orientieren", räumte er ein. Dieser eigene Stil führt Maverick Vinales im Winter jedenfalls in die Kraftkammer.