Mit 52 Punkten Vorsprung auf Francesco Bagnaia geht Fabio Quartararo in das drittletzte MotoGP-Wochenende der Saison 2021. Kommt Quartararo am Sonntag vor dem Ducati-Mann ins Ziel, ist die Weltmeisterschaft entschieden.

Für Bagnaia ist die Ausgangssituation deshalb klar: "Das Einzige was ich tun kann ist, versuchen zu gewinnen und die Weltmeisterschaft so offen zu halten. 52 Punkte sind viel, aber ich werde alles versuchen, so lange eine theoretische Möglichkeit besteht. Ich muss alles riskieren."

Fabio Quartararo hingegen versucht, nicht an die Möglichkeit seines ersten MotoGP-Titels zu gewinnen. "Ich fühle mich wirklich gut und habe das eigentlich nicht in meinem Kopf", beteuerte er am Donnerstag in Misano. "Ich muss es wie ein normales Rennen nehmen, auch wenn der Sonntag hier natürlich ein besonderer ist. Freitag und Samstag müssen wir gewohnt abarbeiten und dann werden wir im Rennen sehen, wie viel Risiko ich gehen muss."

Im ersten Misano-Rennen vor gut einem Monat versuchte Quartararo bis zur Zielflagge alles, um den späteren Sieger Bagnaia noch abzufangen - vergeblich. "Ich mag es, Rennen auf diese Art zu fahren", meinte Quartararo im Hinblick auf seine Risikobereitschaft. "Im Vorjahr habe ich viel darüber gelernt, wie es ist, WM-Leader zu sein. Diese Erfahrung ist jetzt eine große Hilfe."

2020 verspielte Quartararo seine WM-Führung, Foto: MotoGP.com
2020 verspielte Quartararo seine WM-Führung, Foto: MotoGP.com

Altmeister Valentino Rossi hatte am Donnerstag für beide WM-Anwärter Ratschläge parat. "Fabio wird versuchen, den Sack möglichst schnell zuzumachen. Denn je länger der Titelkampf dauert, umso schwieriger wird er", ließ er seinem Markenkollegen wissen. Rossis Tipp für VR46-Schützling Bagnaia fiel besonders knapp aus. "Er muss es einfach so machen wie am ersten Misano-Wochenende: Pole Position holen und das Rennen gewinnen", schmunzelte Rossi.