Da ist er wieder. Der Maverick Vinales, den wir gehofft hatten, nicht mehr zu sehen. In der Vergangenheit war der Yamaha-Star ja immer schon wieder durch extrem Leistungsschwankungen auf der Rennstrecke aufgefallen, die sich dann auch in seiner Stimmung abseits davon widerspiegelten.

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Eine Schwäche, die er zuletzt abgelegt zu haben schien. Nicht nur der Sieg beim Saisonauftakt in Katar, sondern auch erfreuliche Nachrichten aus seinem Privatleben beflügelten den 26-Jährigen. Im Winter heiratete er seine Partnerin Raquel, aktuell erwartet das Paar ihre erste gemeinsame Tochter. Alles in Butter also im Hause Vinales, allerdings nur bis zum Portugal-GP.

Denn da kam Vinales über alle drei Tage hinweg nie wirklich auf Touren. "Ich hatte das ganze Wochenende über keinen Grip. Wir wissen aber nicht wieso", sagte er nach dem Rennen, dass er nur auf dem elften Rang beendete. Zwischenzeitlich war er in der Startphase sogar auf den letzten Platz zurückgefallen. Zufrieden mit seinem Speed zeigte sich Vinales nur im Qualifying, wo ihm aufgrund eines zugegebenermaßen fragwürdigen Track-Limit-Vergehens die Pole Position gestrichen und er auf Startplatz zwölf zurückgereiht wurde.

Im Anschluss bestritt Vinales auf Twitter vermeintliche Aussagen von ihm, wonach er die MotoGP verlassen wolle. Tatsächlich ärgerte sich der massiv über die Entscheidung der Rennleitung: "Das ist nicht fair, denn es war sicherlich nicht der ganze Hinterreifen auf der grünen Fläche. In Katar gab es ein Meeting dazu, wo uns versichert wurde, dass die automatischen Entscheidungen nachträglich noch einmal überprüft werden. Aber das ist mit Sicherheit nicht passiert, denn sonst wäre so etwas nicht zustande gekommen. Ich habe mit ihnen der Rennleitung gesprochen und sie haben mir das Foto gezeigt. Das hat mich aber nur in meiner Meinung bestärkt. Yamaha sieht das genauso wie ich. Leider sind wir aber machtlos."

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Von einer Rücktrittsankündigung war Vinales aber weit entfernt und wies derartige Spekulationen deshalb entschieden zurück. "Hier werden Sachen erfunden. Wieso soll ich mich bei der Dorna beschweren? Wir alle müssen ihnen für diese tolle Meisterschaft danken. Ich soll zurücktreten? Hahahaha! Ich gehe hier nicht weg, bis ich gewinnen. Ich brauche keine Entschuldigungen. Ich sage immer die Wahrheit", schrieb er.

Nach seinem desaströsen Rennen am Sonntag prasselte auf Vinales erneut Kritik ein. Damit brachten einzelne User das Fass wohl zum Überlaufen. "Wenn ihr glaubt, dass ich ein schlechter Mensch bin, dann ist das in Ordnung. Und wenn jemand mein Motorrad mehr verdient hat, dann soll er es haben. Ich habe damit kein Problem. Ich weiß, wohin mich mein Weg führen und was dafür nötig sein wird. Wenn mich jemand kritisieren will, dann soll er mich lieber aus seinem Twitter-Account löschen, ansonsten werde ich selbst meinen Account löschen. Ich habe keine Angst davor. Danke an alle, die mich unterstützen. Ich weiß das wirklich zu schätzen. Eine große Umarmung für euch!", schrieb er. Wenig später war Vinales' Account nicht mehr aufrufbar.