Die Zukunft von Marc Marquez ist auch nach dem Ablauf der diesjährigen MotoGP-Saison weiter ungewiss. Kein einziges Rennen konnte der nun ehemalige Champion beenden - und jetzt könnte auch der Start der kommenden Saison 2021 in Gefahr sein.

Bereits seit Wochen gehen Gerüchte um, nach denen sich der Spanier einer dritten Operation unterziehen muss. Zunächst dementierte Arbeitgeber Honda diese Gerüchte, räumte später allerdings ein, dass es vielleicht doch zum dritten Eingriff kommen würde. Bisher gibt es noch keine Entscheidung, laut überstimmenden Medienberichten haben sich Marquez, sein Team und seine Ärzte (unter anderem aus Österreich und den Vereinigten Staaten) allerdings eine Deadline gesetzt, bis zu der man eine Entscheidung treffen will.

Und diese Deadline lässt nicht mehr lange auf sich warten. So sollen sich Marquez und seine Ärzte offenbar bis zum 1. Dezember entscheiden, ob ein weiterer Eingriff von Nöten sein wird. Bei dieser Entscheidung kommt es darauf an, wie gut der gebrochene Oberarm, den er sich bei seinem Sturz im ersten Saison-Rennen in Jerez zuzog, verheilt ist.

Nach dem heftigen Sturz am ersten MotoGP-Wochenende des Jahres unterzog sich Marquez einer Operation, nur um bereits wenige Tage später beim zweiten Jerez-Rennen erneut an den Start zu gehen. Dieses Comeback stellte sich als großer Fehler heraus, da der Honda-Pilot bereits im Qualifying aufgrund zu starker Schmerzen aufgeben musste - und nur wenige Tage später erneut unter dem Messer lag. Grund dafür: Die beim ersten Eingriff eingesetzte Titanplatte wurde aufgrund einer Überbelastung beschädigt und musste ersetzt werden.

Seither gab es immer wieder Spekulationen, ob der ehemalige Champion in Brünn, Barcelona, Aragon oder Valencia wieder ins Geschehen eingreifen würde. Aus allen wurde jedoch nichts. Marquez musste sich die gesamte Saison von zu Hause aus ansehen, während Stefan Bradl ihn in der Honda-Box vertrat.

Saison 2021 auch in Gefahr?

Dadurch wird deutlich, dass sich der Heilungsprozess Marquez' nach dem zweiten Eingriff immer weiter in die Länge zieht. Mittlerweile sind es nun knapp vier Monate, die der Spanier sich in Reha befindet.

Es wird davon ausgegangen, wenn es auch nicht offiziell bestätigt wurde, dass Marquez unter Pseudarthrose leidet, einer ausbleibenden Heilung des verletzten Knochen. Dazu kann es unter anderem kommen, wenn der verletzte Knochen zu früh bewegt wird. Allerdings wird Pseudarthrose normalerweise erst ab einer ausbleibenden Regenerationszeit von sechs Monaten diagnostiziert.

Um gegen Marquez' anhaltende gesundheitliche Probleme anzugehen, könnte es sein, dass dem verletzten Oberarmknochen des Spaniers Knochenmark zugeführt werden muss. Auch eine neue, dann mittlerweile dritte Platte könnte in seinen Arm eingesetzt werden. Sollte es tatsächlich zu solch einem Eingriff kommen, würde dies eine erneute, lange Reha-Zeit für Marquez nach sich ziehen. Von mindestens sechs Monaten wird ausgegangen. Damit wäre auch der Auftakt der MotoGP-Saison 2021 für den mehrfachen Champion in Gefahr.