Seit zwei Monaten ist Marc Marquez in der MotoGP zum Zusehen verdammt. Er brach sich ja bei einem schlimmen Highsider im ersten Saisonrennen den rechten Oberarm und musste daraufhin operiert werden. Ein verfrühtes Comeback am folgenden Wochenende scheiterte, eine zweite Operation war nötig. Seither ist der noch amtierende Weltmeister nicht mehr auf einem MotoGP-Bike gesessen.

Nun meldet sich Marquez in einem Interview zu Wort und informiert über seinen Heilungsprozess. "Natürlich bin ich noch weit entfernt von meinem normalen Level. Was meine Kondition, die Beine und meinen linken Arm angeht, bin ich ganz gut in Form. Aber mit dem rechten Arm muss ich noch einige große Schritte machen. Jetzt können wir zumindest schon wieder mehr Übungen machen und im Fitnessstudio mehr Gas geben. Das macht es auch mental leichter, denn als ich zu Beginn gar nichts tun konnte, wurden die Tage wirklich lang", so der Repsol-Honda-Pilot.

In den Sozialen Medien postete Marquez in der vergangenen Woche Bilder von sich beim Lauf- und Radtraining. Drei Laufeinheiten und eine Radfahrt spulte er bereits ohne Probleme ab. "Ich habe es mir deutlich schlimmer vorgestellt, nachdem ich vier, fünf Wochen nur auf der Couch gelegen bin", schmunzelt er. "Tatsächlich habe ich mich aber vom ersten Tag an gut gefühlt und konnte jetzt auch schon Fortschritte erkennen."

Marquez' ständiger Begleiter dabei: Ein Carbon-Panzer an seinem verletzten Arm. "Ich habe unterschiedliche Protektoren verwendet", erklärt er. "Zu Beginn war es ein durchgehendes Element von der Hand bis zur Schulter, das meinen Arm komplett fixiert hat. Dann haben wir einen Schutz vom Ellbogen bis zur Schulter verwendet, den ich auch heute noch beim Training trage, aber nicht mehr im Alltag. Nächste Woche kann ich ihn hoffentlich komplett entfernen."

MotoGP: Marc Marquez im Video-Interview (05:55 Min.)

Deutliche Fortschritte also, die der 27-Jährige macht. Millionen Fans weltweit hoffen auf ein baldiges Comeback, ebenso wie sein gebeuteltes Repsol-Honda-Team. Doch Marquez muss die Hoffnungen dämpfen: "Als mir die Ärzte im August gesagt haben, dass es noch bis zu drei Monate dauern kann, war das ein Schock. Wie lang es jetzt tatsächlich dauern wird, kann ich nicht sagen. Ich weiß, dass ich Fortschritte mache und näher dran bin, wieder auf ein Motorrad steigen zu können. Das ist das Wichtigste. Ob es in zwei Wochen, einem Monat oder zwei Monaten so weit ist, weiß ich nicht. Die Antwort kann nur mein Körper geben. Ich hoffe, dass ich bald wieder auf einem kleineren Motorrad fahren kann. Dazu fühle ich mich bereit, wobei das immer auch ein bisschen gefährlich ist, denn wenn du dich bereit fühlst dann willst du mehr und mehr, aber du musst in so einer Situation auf deinen Körper hören. Wir müssen geduldig bleiben."