Ducati wird die MotoGP-Verträge mit Francesco Bagnaia und Johann Zarco verlängern. Das kündigte Sportdirektor Paolo Ciabatti in einem Interview im offiziellen Livestream der MotoGP an. Zudem soll ein Fahrer aus der Moto2 in das Lineup des italienischen Herstellers aufgenommen werden.

"Wir haben uns mit Pecco grundsätzlich auf eine weitere Zusammenarbeit für zwei Jahre geeinigt", so Ciabatti. "Es ist aber noch zu früh, festzulegen, ob er weiter bei Pramac fahren oder in das Werksteam aufrücken wird. Wir werden auch mit Johann Zarco weitermachen, müssen uns aber alles bis Misano durch den Kopf gehen lassen."

Im Gegensatz zu den anderen Herstellern, herrscht bei Ducati noch weitgehend Unklarheit über die Fahrerpaarungen. Fix ist bislang nur, dass Jack Miller ins Werksteam befördert wird, wo sowohl Danilo Petrucci (zu Tech3-KTM) als auch Andrea Dovizioso (Ziel unklar) das Handtuch werfen.

Nur ein Motorrad vergeben

Aktuell hat Ducati somit ein freies Werks-Motorrad im Factory-Team und zwei bei Pramac Racing. Zwei dieser Motorräder dürften den Aussagen Ciabattis zufolge an Bagnaia und Zarco gehen. Für das dritte soll ein Talent aus der Moto2 geangelt werden. Zuletzt fielen die Namen Jorge Martin, Enea Bastianini und Luca Marini in den Transfergerüchten.

"Enea und Luca leisten hervorragende Arbeit", lobte Ciabatti. "Wir prüfen aktuell aber auch noch die Option eines anderen Fahrers dessen Namen ich hier nicht nennen kann. Unser Ziel ist eine Bekanntgabe unseres gesamten Lineups vor den Rennen in Misano."

Somit bleiben Ducati rund zweieinhalb Wochen Zeit, alle Verträge unter Dach und Fach zu bringen und vor allem über die Konstellationen zu entscheiden. Neben den vier Factory-Bikes im Werksteam und bei Pramac stellen die Italiener bei Avintia Racing zwei Maschinen aus dem Vorjahr zur Verfügung.

Aufgrund der Erfolge von Johann Zarco auf diesen Bikes wurde die Zusammenarbeit intensiviert, sodass zuletzt bis zu vier Ducati-Ingenieure die Avintia-Crew des Franzosen unterstützten. Womöglich parken die Italiener in der kommenden Saison einen ihrer möglichen Neulinge für sein erstes MotoGP-Jahr dort.

Zarco selbst erhebt Anspruch auf einen Platz im Werksteam, wie er in Spielberg unverhohlen klarstellte: "Ein Werks-Motorrad war immer mein Traum. Ich konnte aus meinen Fehlern (bei KTM; Anm.) lernen und bin jetzt bereit, wieder eine Aufgabe in einem Factory-Team zu übernehmen. Aber dazu brauche ich noch bessere Ergebnisse, denn Ducati braucht einen Ersatz für Dovizioso, der jedes Wochenende um die Podestplätze kämpft."