Dass Alex Rins' Abflug im MotoGP-Qualifying von Jerez alles andere als glimpflich ausging, wurde schnell klar. Spätestens als der Suzuki-Mann im Kiesbett von Kurve elf seine rechte Hand abstützte und direkt in den geparkten Krankenwagen stieg musste man mit einer ernsten Verletzung rechnen.

Die Bestätigung ließ auch nicht lange auf sich warten: Einen Bruch, eine Luxation und Muskelschäden an der rechten Schulter ergab die Untersuchung im Krankenhaus von Jerez. Verletzungen, die eine längere Zwangspause nahelegen, doch Rins sah das anders.

Er wollte am Spanien-GP teilnehmen und marschierte Sonntagmorgen zu MotoGP-Arzt Dr. Angel Charte. Der hatte am Samstag nach einem ersten Check bereits festgestellt, dass Rins nicht rennfit war. Diese Entscheidung bestätigte er am Sonntag, Rins erhielt keine Startfreigabe. "Es wäre unmöglich gewesen, heute hier zu fahren", musste auch der Pilot selbst einsehen. "Das ist sehr schade, weil mein Gefühl für das Motorrad über das gesamte Wochenende wirklich gut war. Jetzt geht es aber darum, möglichst schnell wieder zurückzukommen."

Nächstes Ziel für den zweifachen Saisonsieger 2019 ist somit das nächste Rennwochenende in Jerez, das offiziell als Andalusien-Grand-Prix ausgetragen wird. "Wir waren heute früher beim Medical Director und er hat bestätigt, dass Alex nicht fit ist für das Rennen. Alex hat dem auch völlig zugestimmt. Er weiß, dass es in diesem Zustand extrem schwierig gewesen wäre, zu fahren. Worüber wir aber gesprochen haben ist die Chance, nächste Woche wieder zu fahren", verriet Teamchef Davide Brivio im Gespräch mit MotoGP-Pitlane-Reporter Simon Crafar.

Rins flog im Q2 von Jerez heftig ab, Foto: Screenshot/MotoGP
Rins flog im Q2 von Jerez heftig ab, Foto: Screenshot/MotoGP

Dazu verzichtet Rins sogar auf eine Rückkehr in seine Wahlheimat Andorra und bleibt in Südspanien. "Wir werden alles dafür geben", verspricht Brivio. "Alex bleibt jetzt hier in Jerez, arbeitet an seiner Verletzung und wird dann am Donnerstag wieder einen medizinischen Check machen. Wenn der positiv ausfällt, kann er am Freitag wieder auf dem Motorrad sitzen." Dr. Charte verschrieb Rins vorerst stärkere Schmerzmittel. MotoGP-Traumatologe Dr. Xavier Mir wird in den kommenden Tagen mit dem verletzten Suzuki-Mann arbeiten. Ein chirurgischer Eingriff soll nicht nötig sein, stattdessen versucht man es mit Magnetfeldtherapie.

Nach dem Jerez-Doppel gönnt der MotoGP-Kalender Rins und Co. eine Woche Pause, ehe es mit einem Triple-Header weitergeht: Brünn und zwei Mal Spielberg stehen auf dem Programm.