Nie war die Zukunft einer MotoGP-Saison so ungewiss wie in diesem Jahr. Um das Motorrad-Jahr 2020 noch irgendwie zu retten, ziehen MotoGP-Promoter Dorna, Motorradweltverband FIM und alle anderen Beteiligten jede Möglichkeit in Betracht, um so viele Rennen wie möglich auszutragen. Eine Idee ist es, Valentino Rossi und Co. vor leeren Tribünen fahren zu lassen. Dieser Vorschlag trifft in Assen auf wenig Begeisterung.
Aktuell gibt es von Seiten der Dorna noch keine Information, dass die diesjährige Dutch TT verschoben oder abgesagt werden soll. Geplant ist das Rennen in den Niederlanden für den 28. Juni. Daran, dass es tatsächlich so kommt, glaubt aber auch der ehemalige Vorsitzende der Strecke, Jos Vaessen, nicht mehr. Das verriet der Niederländer 'ad.nl'. "Wir glauben nicht, dass wir ein Event mit 100.000 Besuchern austragen können", so Vaessen. "Deshalb arbeitet die Dorna an einem alternativen Kalender, der im August beginnt. Auch mit zehn Rennen wäre die Saison noch gültig. Assen würde dort auch einen Platz irgendwann zwischen Mitte August und Ende September bekommen."
Das gilt aber nur, wenn zu diesem Zeitpunkt schon wieder Fans an die Rennstrecke pilgern dürfen. Sollte auch im August oder im September ein Rennen mit Zuschauern auf den Tribünen nicht möglich sein, so haben die Verantwortlichen kein Interesse an einer Dutch TT im Jahr 2020. Stattdessen würde man auf das Rennen in diesem Jahr verzichten und so ein Jahr überspringen.
Natürlich keine ideale Lösung, aber laut Vaessen versetzt diese Aussicht keinen der Verantwortlichen in Assen in Unruhe. "Ich habe nicht mitgekriegt, dass deshalb irgendjemand in Panik verfällt. Alle sind ganz ruhig", so der Niederländer. "Die TT existiert seit fast 100 Jahren und hat schlimmeres überstanden. Außerdem gibt es einen finanziellen Puffer, denn die Rennen waren sehr erfolgreich. Es gibt also keine Sorgen, wenn wir ein Jahr aussetzen sollten."
Ob der Klassiker im MotoGP-Kalender in diesem Jahr abgesagt oder nur verschoben wird, steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest. In der momentanen Situation ist es der Dorna nach wie vor unmöglich, konkrete Aussagen zu machen, da sich die Lage des aktuellen Weltgeschehens von Tag zu Tag ändern kann. Eine verbindliche Aussage zur Dutch TT gibt es erst einmal genauso wenig wie zu praktisch allen anderen Rennen im Kalender.
"Was in diesem Jahr möglich ist oder nicht, dahinter steht gerade ein großes Fragezeichen", erklärt Vaessen und gibt zu bedenken, dass die Lage vor allem in Spanien, wo die Dorna beheimatet ist, besonders schlimm steht. Viel besser sieht es in den Niederlanden jedoch auch nicht aus, dort wartet man aktuell auf die neuen Ansagen des Premierministers, wie es in Zeiten des Corona-Virus weitergehen soll.
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