Am Dienstag gab Yamaha die Vertragsverlängerung mit Maverick Vinales für 2021 und 2022 bekannt. Nur einen Tag später folgte auch die Bekanntgabe des zweiten MotoGP-Werkspiloten für die nächsten beiden Jahre: Es ist Shootingstar Fabio Quartararo. Für Valentino Rossi geht damit nach 15 Jahren im Yamaha-Factory-Team eine Ära zu Ende.

Rossis Vertrag mit Yamaha läuft ja, wie alle anderen relevanten Verträge, mit Saisonende 2020 aus. Er stellte stets klar, dass er die Entscheidung über eine Fortsetzung seiner Karriere nach den ersten Rennen des Jahres treffen wolle. So, wie er es bereits bei den vergangenen Vertragsverlängerungen gemacht hatte.

Diese Bedenkzeit wollte ihm Yamaha nun aber nicht mehr gewähren. Vinales und Quartararo wollte man nicht an die Konkurrenz verlieren. Vor allem Ducati hatte an beiden Fahrer Interesse angemeldet, im Fall von Vinales soll es sogar bereits ein sehr konkretes und lukratives Angebot gegeben haben.

Yamaha will sich Youngsters sichern

Um die Zukunftshoffnungen Vinales und Quartararo nicht zu verlieren, dürfte es nun eine Anordnung aus der höchsten Führungsebene in Japan an die MotoGP-Verantwortlichen rund um Lin Jarvis und Massimo Meregalli gegeben haben. "Yamaha hat mich darum gebeten, mich zu Jahresbeginn zu entscheiden", erklärt Rossi in einem ersten Statement. "Ich will aber, wie ich schon oft gesagt habe, nichts überstürzen und brauche noch mehr Zeit. Yamaha hat dementsprechend die laufenden Verhandlungen abgeschlossen."

In einer Presseaussendung stellte Yamaha nur wenige Minuten nach der Quartararo-Bekanntgabe klar, dass man Rossi für 2021 auch außerhalb des Werksteams eine M1 in Werksspezifikation und vollste Unterstützung von Seiten des Herstellers bieten werde. Das würde dann mit großer Wahrscheinlichkeit im Petronas-Team stattfinden. Die einzige Alternative zu einem Wechsel in den Kundenrennstall wäre für Rossi wohl das Karriereende, ein Transfer zu einem anderen Hersteller scheint ausgeschlossen.

Auf der Strecke hatte Quartararo bereits 2019 die Nase vorne, Foto: LAT Images
Auf der Strecke hatte Quartararo bereits 2019 die Nase vorne, Foto: LAT Images

2020 könnte also durchaus Valentino Rossis letzte Saison in der Motorrad-Weltmeisterschaft sein. Es ist seine 25. in bislang 402 Rennen konnte der 115 Siege feiern, stand 234 Mal auf dem Podium, holte 65 Pole Positions und neun Weltmeistertitel.