Viele fragten sich, wie wohl das Verhältnis zwischen den beiden Honda-Werksfahrern und Brüdern Alex und Marc Marquez aussehen würde. Als Mentor für seinen Bruder versteht sich Marc Marquez offenbar nicht. Sein Bruder habe ihm mitgeteilt, dass er ihm nicht viel erzählen würde, um seinen Einstieg in die MotoGP zu erleichtern, sagt Alex Marquez.

Alex Marquez muss also wie viele Rookies vor ihm ins kalte Wasser springen und selbst herausfinden, wie sich die Honda RC213V fahren lässt. Sein Vorgänger, Jorge Lorenzo, hat die Honda als sehr schwer fahrbar bezeichnet. Auch LCR-Pilot Cal Crutchlow, der über Rang neun in der Meisterschaft nicht hinauskam, kritisierte das Bike als wenig responsiv am Kurveneingang.

Dass er sich das alles ohne viel brüderliche Unterstützung erarbeiten muss, sieht Alex Marquez gelassen: "Am Ende kann es schlechter sein, wenn man viel Informationen hat. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen". Es sei schließlich immer eine Sache, was einem mitgeteilt wird und ob man es dann auch selbst umsetzt. "Es wird zwar gesagt, dass die Honda ein kritisches Motorrad ist, aber daran muss ich mich eben gewöhnen. Sobald ich ans Limit gehe werden sich die Probleme zeigen und ich werde es herausfinden".

Bei den Testfahrten war Alex Marquez noch mit der 2019er-Honda unterwegs, Foto: HRC
Bei den Testfahrten war Alex Marquez noch mit der 2019er-Honda unterwegs, Foto: HRC

Ob und wie schnell sich Alex Marquez an die Honda anpassen kann, wird sich zeigen. Der Moto2-Champion saß bei den Testfahrten in Valencia im November zum ersten Mal auf dem Bike, als er für LCR die Honda testete. "Es ist etwas Spezielles, mit den ganzen anderen MotoGP-Piloten auf der Strecke unterwegs zu sein. Man versucht so viel zu lernen wie möglich", sagte Alex Marquez. Mit Marc auf der Strecke unterwegs zu sein sei etwas besonders und komisch. Dennoch spüre er keinen Druck vor der Herausforderung MotoGP: "Ich kann einfach ich selbst sein und werde von Anfang an versuchen, mich zu verbessern."

Entwicklungsarbeit Aufgabe der anderen Honda-Fahrer

Auch, dass er bei den Tests in Valencia nur mit dem 2019er-Bike fahren durfte, bereitet ihm wenig Kummer: "Die Entwicklung über den Winter ist die Verantwortung von Cal und Marc. Honda weiß, woran sie arbeiten müssen". Er als Fahrer müsse sich noch weiterentwickeln, um zu verstehen, wie er schneller fahren könne. "Ich muss mich noch überall verbessern, vor allem auf eine Runde", meint Alex Marquez.