Vor nicht einmal drei Wochen stand Jonas Folger vor den Trümmern seiner Karriere. Trotz mündlicher Zusagen beendet Yamaha überraschend sein Engagement als MotoGP-Testfahrer. Und das nachdem Folger zugunsten dieses Jobs Angebot als Einsatzpilot in der Moto2 abgelehnt hatte. Folger musste sich zu einem Zeitpunkt, an dem praktisch alle interessanten Plätze für 2020 vergeben waren, auf Arbeitssuche machen.

Der Ex-MotoGP-Pilot war dann bei Kiefer Racing, wo man im kommenden Jahr erstmals in der Supersport-WM an den Start geht, im Gespräch. Daraus wurde aber auch nichts. Nun ist Folger beim Yamaha-Team von MGM Racing untergekommen.

Für den Rennstall wird Folger 2020 in der Superbike-Klasse der IDM an den Start gehen, wo von Anfang Mai bis Ende September neun Rennwochenenden am Sachsenring, in Spielberg, Oschersleben, Most, am Nürburgring, in Schleiz, Assen, am Lausitzring und in Hockenheim auf dem Plan stehen. Darüber hinaus sind für Folger zwei bis drei Wildcard-Einsätze in der Superbike-Weltmeisterschaft geplant.

Im vergangenen Jahr war Folger hauptsächlich auf der MotoGP-Yamaha unterwegs, Foto: gp-photo.de/Ronny Lekl
Im vergangenen Jahr war Folger hauptsächlich auf der MotoGP-Yamaha unterwegs, Foto: gp-photo.de/Ronny Lekl

"Nachdem die letzten Monate und Wochen etwas turbulent bei mir waren, habe ich nach ausgiebiger Überlegung den Entschluss gefasst, mit Michael Galinski (Teammanager, Anm.) in der IDM zu starten, natürlich mit dem Ziel die Meisterschaft zu gewinnen und mit diversen Wildcard-Einsätzen in der Superbike-WM einen permanenten Start für das übernächste Jahr vorzubereiten", erklärt Folger seine langfristigen Pläne.

Für Folger soll 2020 nach den Schwierigkeiten der vergangenen Jahre der Auftakt in eine zweite Karriere sein: "Ich denke, dass dies ein guter Neuanfang für mich ist und gleichzeitig ein interessanter Tapetenwechsel. Ich möchte wieder klein anfangen, Vertrauen gewinnen, erneut gute Erfahrungen sammeln und einen neuen Weg einschlagen, der langfristig in die Superbike-Weltmeisterschaft führen soll. Die R1 kenne ich bereits, auch wenn die Superbike-IDM-Version etwas anders sein wird, als die Maschine, die ich bisher gefahren bin. Ich kenne die Stärken der Yamaha und bin überzeugt, dass es ein absolut konkurrenzfähiges Motorrad ist, um in dieser Meisterschaft voll anzugreifen!"