Yamaha setzt Jonas Folger als MotoGP-Testfahrer für 2020 vor die Tür. Das erklärte der 26-jährige Bayer am Donnerstagabend auf seiner persönlichen Webseite.

"Diese schlechte Nachricht ist für mich sehr überraschend gekommen", so Folger in einem Statement. "Ich hatte die mündliche Zusage, dass Yamaha mit mir weitermachen will und dieses Projekt sogar weiter ausbauen möchte. Wir waren bereits im Gespräch, wie der Testplan und weitere Einsätze darüber hinaus aussehen könnten. Doch dann kam urplötzlich die Absage, obwohl mir zugesagt wurde, dass ich demnächst den Vertrag erhalten sollte."

Folgers Aussage deckt sich mit den offiziellen Stellungnahmen, die Yamaha-Offizielle zuletzt abgegeben hatten. So hatte etwa Teamchef Massimo Meregalli in Motegi in einem TV-Interview mit Sky Italia erklärt: "Jonas war unsere zweite Option. Wir wollten uns an diesem Wochenende entscheiden und werden nun mit ihm weitermachen."

Diese Worte sind nun null und nichtig. Laut Folger habe sich Yamaha überraschend dazu entschieden, doch wieder ausschließlich mit japanischen Testfahrern weitermachen zu wollen. Dabei hatte Yamaha das europäische Testteam erst im vergangenen Winter aus der Taufe gehoben, um den technischen Rückstand auf Ducati und Honda, die ebenfalls Testteams in Europa unterhalten, aufzuholen.

Für Folger wurden zuletzt sogar Wildcard-Einsätze in der kommenden Saison angedacht, nun steht er aber vor einem Trümmerhaufen. Denn wie er auf seiner Webseite erklärt, ließ Folger für eine Verlängerung seines Testfahrer-Vertrages sogar Angebote aus der Moto2 und der Superbike-WM sausen.

Daher gab er sich am Donnerstagabend verzweifelt: "Im Moment weiß ich gar nicht, wie es nun mit meiner Karriere weitergehen soll. Viele vernünftige Optionen gibt es zu diesem späten Zeitpunkt nicht mehr."