Jonas Folger dominierte in der abgelaufenen Saison die IDM nach Belieben und gewann alle acht Rennen. Er durfte sich somit zurecht Hoffnungen machen, 2021 wieder auf einer großen Bühne zu fahren. Dafür peilte man die Superbike-WM an, wo Folger mit der Yamaha R1 bereits in Barcelona einen starken Wildcard-Einsatz bestritt und diesen am kommenden Wochenende beim Finale in Estoril wiederholen will.

Doch aus einem Platz als Yamaha-Stammfahrer in der WSBK wird zumindest 2021 wohl nichts. Denn der japanische Hersteller präsentierte am Montag seine Fahrer für die kommende Saison und Jonas Folger kommt dabei nicht vor. Im Werksteam macht man mit Toprak Razgatlioglu weiter, Supersport-Weltmeister Andrea Locatelli nimmt den Platz von Michael van der Mark ein, der zu BMW wechselt.

Der GRT-Kundenrennstall, der als Yamahas Junior-Team fungiert, hält an Garrett Gerloff fest, der mit Kohta Nozane einen neuen Stallgefährten erhält. Im dritten Yamaha-Team von Ten Kate stehen Folgers Karten ebenfalls schlecht. Eine offizielle Bestätigung steht zwar noch aus, doch der niederländische Rennstall will auch 2021 nur ein Motorrad einsetzen, das weiterhin Loris Baz bewegen soll.

In den bestehenden WSBK-Teams von Yamaha sind für Folger also alle Türen zugefallen. Sein aktueller Arbeitgeber MGM Racing liebäugelte in den letzten Monaten mit einem Aufstieg in die Superbike-WM, gemeinsam mit Folger. Allerdings nur unter gewissen Bedingungen. "Die einfachste Lösung wäre, wenn wir uns als eine Art Satellitenteam einrichten könnten - so ähnlich wie aktuell das GRT Team. Alleine können wir ein Superbike-Team nicht finanzieren. Da muss Yamaha auf jeden Fall in irgendeiner Art und Weise involviert sein", sagte Teamchef Michael Galinski im August gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Bei seinem WSBK-Debüt in Barcelona überzeugte Folger, Foto: Yamaha Racing
Bei seinem WSBK-Debüt in Barcelona überzeugte Folger, Foto: Yamaha Racing

Dass Yamaha in der aktuellen wirtschaftlichen Situation sein WSBK-Engagement ausbaut, scheint allerdings unwahrscheinlich. Sollte es tatsächlich keinen Einstieg Folgers in die Superbike-WM geben, ist seine Zukunft mehr als fraglich. Die IDM ist für den talentierten Bayer mindestens eine Nummer zu klein. In der MotoGP gibt es keine Plätze mehr. Die Moto2 wäre eine Möglichkeit, doch Folger fühlt sich eigentlich auf größeren Motorrädern wohl.