Fabio Quartararo brannte an diesem Wochenende in Silverstone vom ersten Verlassen der Box an ein echtes Feuerwerk ab. Platz eins in FP1, Platz eins in FP2 mit neuer Rekordzeit, Platz eins in FP3 mit neuerlicher Rekordzeit. Lediglich Marc Marquez konnte mit Bestzeit im 4. Training kontern, das gesamte Paddock rechnete mit einem Duell MM93 gegen FQ20 um die Pole Position.

Nach dem ersten Run lag auch tatsächlich Quartararo vor Marquez in Führung. Während sich der wie alle anderen Q2-Piloten mit Ausnahme des gestürzten Cal Crutchlow im zweiten Run noch steigern konnte, kam Quartararo an seine früh gesetzte Zeit nicht mehr heran. Das war aber nicht unbedingt seine Schuld.

"In meiner ersten schnellen Runde ist plötzlich ein Warnlicht am Motorrad angegangen. Ich musste deshalb an die Box zurückkehren", verriet Quartararo nach dem Qualifying, das er schließlich hinter Marquez, Valentino Rossi und Jack Miller auf Platz vier beendete. Quartararo war in hektischen Gesprächen mit seiner Crew zu sehen, die Untersuchung an der Box dauerte einige Minuten. Somit kam der französische Rookie in der nur eine Viertelstunde dauernden Session auf zwei schnelle Runden weniger als seine direkten Konkurrenten.

Das Problem am Motorrad lag im Bereich der pneumatischen Ventile. Hier gab es ein Leck, weshalb die Warnleuchte anging. Die Crew versuchte, den Verlust wieder aufzufüllen - vergeblich. Quartararo ging daher mit dem Ersatzmotorrad auf die Strecke, das aber mit dem von ihm weniger bevorzugten weichen Vorderreifen bestückt war. Damit war für ihn keine Verbesserung mehr möglich und auch im ersten Run sah er sich durch den Defekt gebremst: "Auch wenn du das Bike selbst in der Hand hast, raubt dir so ein Alarmsignal schon etwas Selbstvertrauen. Ich habe versucht, die Situation zu kontrollieren, aber ich muss gestehen, dass ich in diesem Moment Angst hatte."

Quartararo: 1. MotoGP-Sieg in Silverstone?

Quartararo hat sich aber freilich auch mit Startplatz vier eine sehr gute Ausgangsposition in das Silverstone-Rennen gesichert. "Im Endeffekt war es dennoch ein positiver Tag. Meine Pace für das Rennen ist gut", weiß er selbst. "Was den Topspeed angeht, haben wir natürlich Probleme. Die Geraden sind hier aber zum Glück kürzer als etwa in Spielberg." Der Petronas-Yamaha-Pilot rechnet aber mit vielen weiteren Sieganwärtern: "Marc ist auf jeden Fall schnell, dasselbe gilt für Valentino und vor allem auch Maverick, der in FP4 richtig stark war. Ich bin mir sicher, dass am Sonntag viele Fahrer um den Sieg kämpfen werden."