Verkehrte Welt bei Yamaha! Ausgerechnet die Satelliten-Mannschaft von Petronas Racing sorgte für eine Doppel-Pole des japanischen Herstellers beim Spanien-GP in Jerez. Die beiden etatmäßigen MotoGP-Werksfahrer Maverick Vinales und Valentino Rossi hingegen wurden von Rekord-Mann Fabio Quartararo und Franco Morbidelli vorgeführt. Besonders für Rossi war es mit Rang 13 im Qualifying ein bitterer Samstag.

Der Doktor musste ob des auffälligen Performance-Unterschieds einräumen: "Seit den Wintertests sind Fabio und Franco schnell mit dem Bike. Ihnen gefällt die Yamaha und hier waren sie in allen Trainings stark. Heute haben sie ihr Meisterstück abgelegt, Gratulation dafür. Vielleicht sind sie hier einfach stärker als ich und fahren besser, weil sie Jerez mehr mögen." Worte, die aus Rossis Mund einem Ritterschlag gleichen.

Rossi hingegen haderte mit seinem Schicksal. Der Doktor verpasste im 3. Freien Training am Vormittag den Sprung in die Top-10 um gerade einmal 0,041 Sekunden. Nach der roten Flagge hatten sich er und seine Yamaha-Crew ein wenig verkalkuliert. "Mit 37,4 hätte ich eigentlich erwartet, dass ich in den Top-10 bleibe. Vor allem, weil ich ja zwischenzeitlich sogar geführt habe", blickt er auf das FP3 zurück. So musste Rossi schon im 1. Qualifying-Abschnitt ran.

Valentino Rossi startet von P13, Foto: LAT Images
Valentino Rossi startet von P13, Foto: LAT Images

Auch dort fehlten dem Yamaha-Piloten nur 0,072 Sekunden für den Einzug ins entscheidende Q2. Eine Verbesserung wäre auf seiner letzte fliegenden Runde im Bereich des möglichen gewesen. Im ersten Sektor setzte Rossi eine neue persönliche Bestzeit, doch ein Rutscher und Verkehr verhinderten letztlich eine Zeiten-Verbesserung. "Da hatte ich einfach ein wenig Pech", so ein zerknirschter Rossi.

Aufwärtstrend in Jerez als Rossi-Hoffnung

So bleibt nur die Hoffnung, dass Rossi und seine Mannschaft das Ruder im Rennen einmal mehr herumreißen können. Immerhin, einen Aufwärtstrend konnte der Yamaha-Pilot im Laufe des Jerez-Wochenendes ausmachen: "Wir haben uns heute schon stark verbessert. Gestern waren wir ziemlich verzweifelt, weil wir nicht schnell waren und kein gutes Gefühl hatten. Aber heute haben wir uns vor allem beim Gefühl für die Front verbessert, aber auch allgemein in den Bereichen Elektronik, Beschleunigung und Motorbremse."

Noch ist für Rossi also nichts verloren, obwohl die Ausgangslage nicht gerade rosig aussieht. Was Rossi behilflich sein kann: die enorm hohe Leistungsdichte in der MotoGP des Jahrgangs 2019. "Es sieht so aus, als wären die Top-3 ein wenig schneller als der Rest, vor allem Marquez. Aber die Pace der restlichen Fahrer sah heute ziemlich ähnlich aus. Wir werden morgen im Warm Up sicherlich noch ein paar Dinge probieren, und dann sehen wir schon, was im Rennen passiert", blickt Rossi trotzdem optimistisch nach vorne. Im Rennen kann er die Verhältnisse bei Yamaha dann wieder gerade rücken.