2020 wird Marc Marquez seine achte Saison im Team von Repsol Honda bestritten haben. Gut möglich, dass er dann im Alter von erst 27 Jahren siebenfacher MotoGP-Weltmeister ist. Was würde da mehr Sinn machen, als eine neue Herausforderung?

Bei Yamaha wird Marquez diese mit Sicherheit nicht finden. Motorsportchef Lin Jarvis hat dem MotoGP-Superstar bereits in der Vergangenheit versichert, dass er sich einen Marquez nicht auf einer Yamaha vorstellen kann. Wünscht sich Marquez nach 2020 tatsächlich einen Wechsel und bleibt das Kräfteverhältnis der MotoGP in etwa bestehen, dann kann sein Ziel eigentlich nur Ducati heißen.

Manager-Urgestein Carlo Pernat, der aktuell Andrea Iannone vertritt und in der Vergangenheit schon für Max Biaggi, Loris Capirossi, Marco Simoncelli oder Valentino Rossi verantwortlich war, ist sich ziemlich sicher, dass der Hammertransfer für 2021 Realität wird. "Ich erwarte, dass Ducati versuchen wird, Marc in drei Jahren zu holen. Ich sehe ihn auf dem roten Motorrad und Lorenzo wird die Nummer eins bei Honda sein", meinte er in seiner Kolumne für das italienische Medium 'GPOne.com' nach dem Thailand-Grand-Prix.

Marc Marquez zu Ducati? Gerüchteküche brodelt

Pernat ist aufgrund seiner jahrzehntelangen Erfahrung im MotoGP-Paddock bestens vernetzt und dementsprechend gut informiert. Seine Aussagen finden darum stets Beachtung, vor allem wenn sie einen derart sensationellen Wechsel wie den von Marc Marquez zu Honda suggerieren. Die Gerüchteküche brodelt deshalb seither.

Marc Marquez fährt seit seiner MotoGP-Debütsaison für Repsol Honda, Foto: Milagro
Marc Marquez fährt seit seiner MotoGP-Debütsaison für Repsol Honda, Foto: Milagro

Am Donnerstag in Motegi bezog nun Ducati-Teammanager Davide Tardozzi zu den Mutmaßungen Stellung. "Ich habe davon gelesen. Carlo scheint sich sehr sicher zu sein. Er ist ein großartiger Manager und ein Freund von mir, aber wenn du einhundert Vermutungen anstellst, wirst du zwangsläufig einmal Recht haben", scherzt Tardozzi. Pernat ist durchaus dafür bekannt, sich in wilde Spekulationen zu verstricken.

Aktuell habe man bei Ducati keine Absicht, Marquez zu verpflichten, stellt Tardozzi fest: "Wir denken derzeit überhaupt nicht darüber nach. Unsere unmittelbare Zukunft werden wir mit Dovi verbringen. Wir sind überzeugt davon, dass er die Resultate liefern wird, die wir erwarten. Es ist also sinnlos, über irgendwelche anderen Fahrer zu reden, denn Ducatis unmittelbare Zukunft hat einen Namen und der ist Andrea Dovizioso."

Andrea Dovizioso: Kein Problem mit Marc Marquez bei Ducati

Doch was sagt Dovizioso, der Mann, der sich dann ab 2021 die Ducati-Garage mit Marquez teilen könnte, zu einem Wechsel des Spaniers? "Ducati wäre dumm, wenn sie die Möglichkeit haben, Marc zu verpflichten und es nicht zumindest versuchen", findet Dovizioso deutliche Worte. Er persönlich hätte kein Problem mit einem Teamkollegen Marc Marquez: "Mich würde das freuen, denn so einen Champion in der Box zu haben, ist immer gut - so wie jetzt mit Jorge. Man hat dann Zugang zu den Daten eines solchen Fahrers. Außerdem haben Marc und ich großen Respekt voreinander, was sehr viel wert ist."