Es wirkt fast wie ein Befreiungsschlag für Yamaha: Nach einem starken Freitag stellte Valentino Rossi seine Yamaha M1 im Qualifying von Thailand in die erste Startreihe. Nur Marc Marquez konnte eine schnellere Zeit als der neunfache Champion fahren. Geht es ab jetzt bei Yamaha bergauf? Valentino Rossi selbst glaubt nicht daran.

"Dieser zweite Platz ist auch für uns eine Überraschung", muss der Doktor in der Pressekonferenz am Samstagnachmittag in Thailand zugeben. Als der Yamaha-Pilot hier nämlich zuvor unterwegs war, lief es eher mäßig. Während der Vorsaison-Tests kam Rossi nicht über einen achten Rang hinaus. Seit Beginn des Rennwochenendes am Freitag erkennt man bei Yamaha jedoch blauen Himmel am Horizont - zumindest an diesem Wochenende. Denn allzu viel erwarten tut Rossi nach diesem Ergebnis für die Zukunft trotzdem nicht.

"Ich hoffe von ganzem Herzen, dass wir auf jeder Strecke schnell sein können, aber es scheint hier wirklich nur an der Strecke und den Reifen zu liegen", stellt Rossi klar. "Es sieht so aus, als würde das Bike mit den Reifen hier gut funktionieren." Dennoch ist ein Start aus Reihe eins ein tolles Ergebnis und nicht nur für Rossi, sondern für das gesamte Yamaha-Team sicher ein neuer Motivationsschub. Immerhin landete Rossi nur 0.011 Sekunden hinter Polesitter Marquez. "Es ist schade, die Pole um eine so knappe Zeit zu verlieren, aber weil wir die letzten Rennen von so weit hinten gestartet sind, ist es trotzdem ein gutes Ergebnis", so der Italiener.

Rossi: Bike-Änderungen machen kaum Unterschied

Auch wenn es laut Rossi vor allem die Strecke und die Reifen sind, die die M1 in Thailand stärker machen, gibt es trotzdem kleine Änderungen an der Yamaha des Altmeisters. "Seit Aragon haben wir das Bike verändert", gibt Rossi zu. Bereits am Freitag schmückten neue Winglets das Motorrad mit der Nummer 46, sein Teamkollege Maverick Vinales ging noch gewagtere Wege. Vinales wurde im Qualifying Vierter und startet somit aus Reihe zwei.

Valentino Rossi geht von Reihe eins ins Thailand-Rennen, Foto: Tobias Linke
Valentino Rossi geht von Reihe eins ins Thailand-Rennen, Foto: Tobias Linke

Nachdem es für Yamaha in den letzten Monaten aber überhaupt nicht lief, hält sich Rossi trotz des guten Ergebnisses recht bedeckt. "Wir erwarten nicht, dass die Änderungen viel besser machen", erklärt er. "Grundsätzlich hat sich nicht viel verändert." Um Yamaha aus ihrer derzeitigen Krise zu helfen, bedarf es aber großer Schritte. Die bleiben zurzeit jedoch nach wie vor aus. Rossi und Vinales haben keine andere Wahl als das Beste aus dem zu machen, was sie haben.

Mit einem zweiten und vierten Qualifying-Rang ist ihnen das gelungen. Und nach vielen erfolglosen Monaten ist es für die Moral von Fahrer und Team sicher nicht verkehrt, zumindest über einen Rennsieg in Thailand nachdenken zu können.