Maverick Vinales ist seit Monaten nicht glücklich. Seit seinem Traumeinstand bei Yamaha zu Saisonbeginn 2017 läuft es für ihn nicht rund. Das Motorrad entspricht nicht seinen Vorstellungen, ebenso wenig die Arbeit des Teams. Die Spannungen zwischen ihm und seinem Crewchief Ramon Forcada nahmen ständig zu, in Brünn ist die Situation nun eskaliert.

Vinales verpasste im dritten Freien Training den direkten Einzug in Q2, musste somit den Weg über Q1 gehen. Als er am Ende der Session an die Box zurückkehrte, applaudierte er seinem Team ironisch. Zusammenhalt sieht anders aus. Vinales will einen neuen Crewchief, es soll sich um Esteban Garcia handeln, der aktuell bei KTM für Bradley Smith verantwortlich ist und mit dem Vinales 2013 Moto3-Weltmeister wurde.

Forcada setzte Vinales darüber nicht in Kenntnis, dementsprechend verstimmt reagierte der im Gespräch mit dem spanischen Fernsehsender 'Movistar': "Der Fahrer hat mir nichts gesagt. Kein einziges Wort. Yamaha hat mir mitgeteilt, dass ich nicht weitermachen werde." Wo Vinales' Problem mit ihm liegt, konnte Forcada auch nicht beantworten. "Er hat mit mir nie darüber gesprochen."

Yamaha verpasst Vinales Maulkorb

Auch mit den Medien sprach Vinales am Samstag in Brünn nicht über das Thema. Vor seinem allabendlichen Pressetermin erklärte seine PR-Betreuerin, dass er nur Fragen zum Geschehen auf der Strecke beantworten würde, nicht zu anderen Themen. Vorangegangen war dem ein Gespräch zwischen Vinales und Yamaha-Motorsportchef Lin Jarvis in dessen Büro. Sein Arbeitgeber hat Vinales also wohl einen Maulkorb verpasst.

Vinales durfte nach dem Qualifying von Brünn nicht über den Streit mit Forcada sprechen, Foto: Tobias Linke
Vinales durfte nach dem Qualifying von Brünn nicht über den Streit mit Forcada sprechen, Foto: Tobias Linke

Wie geht es nun weiter? Forcadas Zukunft dürfte im neu geschaffenen Petronas-Yamaha-Team für 2019 liegen. Aber in der Saison 2018 sind immer noch zehn Rennen zu fahren. Schwer vorstellbar, dass eine Zusammenarbeit zwischen Vinales und Forcada weiterhin funktionieren kann. Forcada selbst stellte in Brünn in den Raum, dass es sein letztes Rennen an der Seite Vinales' sein könnte.

Das dementierte hingegen Yamaha-Teamchef Massimo Meregalli. "Wir werden mit dem bestehenden Team weitermachen. Das letzte Wort in Personalentscheidungen hat immer noch Yamaha."