Mit Rang vier verpasste Pramac-Pilot Jack Miller im Frankreich GP von Le Mans das Podium nur knapp. Gerade einmal sechs Sekunden hinter Sieger Marc Marquez brachte Miller die Ducati Desmosedici ins Ziel. Damit empfiehlt er sich einmal mehr für einen Posten im Werksteam - denn bisher hat nur Andrea Dovizioso für 2019 bei Ducati unterschrieben. Sollte daraus nichts werden, witzelte Miller allerdings schon über Alternativen.

Denn wie auch bei seinem Pramac-Teamkollegen Danilo Petrucci der Fall, hält Ducati eine Option darauf, Miller für die kommende Saison ins Werksteam zu holen. "Die Entscheidung, wer ins Werksteam kommt, liegt allein bei Ducati", erklärt Miller nach dem Rennen in Le Mans. "Ich habe keinen Vertrag für nächstes Jahr, sondern eine Option. Ducati kann sie ziehen oder nicht." Dafür, dass es noch keine offizielle Bestätigung seitens Ducati gibt, wer die zweite Werksmaschine in der kommenden Saison fahren wird, ist sich Miller seiner Zukunft jedoch relativ sicher. "Soweit ich weiß, werden sie sie wohl ziehen", sagt der Australier weiter. Allerdings ließ auch Petrucci bereits hören, dass er nächstes Jahr im Ducati-Werksteam fahren würde. Und dann ist da ja auch noch Jorge Lorenzo.

Wer tatsächlich in der Saison 2019 neben Andrea Dovizioso für das Ducati-Werksteam an den Start gehen wird, ist also offenbar noch nicht entschieden. Miller witzelte nach dem Frankreich GP allerdings noch über Alternativen. "Wenn Ducati die Option auf mich nicht zieht, muss ich wohl mit ein paar Moto2-Team reden", erklärt er typisch unkonventionell. "Da kann ich dann Rookie of the year werden." Zur Erinnerung: Miller übersprang die mittlere WM-Kategorie und kam 2015 direkt aus der Moto3 in die Königsklasse.

Kunden-Ducati schlägt Werks-Ducati

Zu solch einem drastischen Schritt wird es für Miller vermutlich nicht kommen. Und auch wenn die Zukunft des Australiers noch nicht absolut sicher im Ducati-Werksteam liegt, so stellen seine Leistungen aus Le Mans ihn mitnichten in ein schlechteres Licht. Mit dem vierten Platz verpasste Miller knapp das Podium, ein paar Runden mehr und er hätte Valentino Rossi für ein Podium sogar noch überholen können.

Jack Miller wurde in Frankreich Vierter, Foto: Pramac
Jack Miller wurde in Frankreich Vierter, Foto: Pramac

"Zum ersten Mal in meiner Karriere habe ich darauf gehofft, dass ein Rennen länger sein könnte", lacht Miller. "Als ich noch drei oder vier Runden gebraucht hätte, um Valentino einzuholen, waren wir schon auf der letzten Runde." Wie bei einem MotoGP-Piloten auf Podiumskurs gewohnt, versuchte Miller alles, doch am Ende war die Zeit dafür zu knapp.

Einen weiteren Erfolg kann der Pramac-Pilot dennoch verbuchen. Mit Dovizioso aus dem Rennen und Lorenzo nur auf Platz sechs ist er zwar nur die zweitbeste Ducati im Feld, liegt damit aber auch vor beiden Werkspiloten. Lorenzo beendete das Rennen über vier Sekunden hinter Miller. "Als ich Lorenzo überholt habe, hatte ich das Gefühl, als hätte er Probleme", rekapituliert Miller. "Er war sehr vorsichtig und hat es vermieden in großer Schräglage zu fahren."

Der Ducati-Satellitenpilot vermutet, dass Lorenzo seinen Vorderreifen zu Beginn des Rennens überstrapaziert hat. Das wurde Lorenzo zum Ende des Rennens dann zum Verhängnis. Und auch für seine Zukunft bei Ducati trägt dieses Rennen wenig bei. Einmal mehr wurde Lorenzo von den Piloten des Kundenteams Pramac vorgeführt. Am Ende macht er mit diesen Leistungen den Weg für Jack Miller frei.