Sepang hält für die MotoGP in der Regel nur zwei Wetterbedingungen bereit: Entweder sintflutartige Regenfälle oder sengende Hitze. Am Qualifying-Samstag zum Grand Prix von Malaysia 2017 bekamen die Piloten die zweite Variante serviert. 34 Grad betrug die Außentemperatur. Der Asphalt erhitzte sich bei strahlendem Sonnenschein in manchen Streckenabschnitten auf bis zu 55 Grad.

Diese wahnsinnig hohen Außen- und Streckentemperaturen, kombiniert mit der extrem hohen Luftfeuchtigkeit, der von den Motorrädern erzeugten Hitze und der körperliche Arbeit auf einem MotoGP-Motorrad, verlanden den Fahrer über 20 Runden Renndistanz alles ab. "Ich habe hier an einem Testtag einmal gezählte 18 Flaschen Wasser mit 0,5 Liter in der Box getrunken", erinnert sich ServusTV-Experte Alex Hofmann an seine aktive Zeit in der MotoGP.

Während des Rennens können die Fahrer Flüssigkeit aus ihrem Höcker in der Lederkombi, von dem aus ein Schlauch in den Helm führt, zu sich nehmen. Der dort verbaute Camel-Bag fasst aber nur 0,3 Liter und deckt nicht ansatzweise die Menge ab, die die Piloten in den gut 40 Minuten Rennzeit brauchen würden.

Es gilt also, sich bereits im Vorfeld des Grand Prix bestmöglich auf die Hitzeschlacht vorzubereiten, die Wasserreserven im Körper aufzufüllen. "Man muss das ganze Wochenende über extrem viel trinken", weiß Pole-Mann Dani Pedrosa, der in Sepang 2015 bei ähnlichen Bedingungen gewinnen konnte. Auch die feste Ernährung muss an die Gegebenheiten angepasst werden und sollte dementsprechend leicht ausfallen, verrät WM-Anwärter und Vorjahressieger Andrea Dovizioso: "Man muss sich richtig ernähren."

Besonders wichtig ist an diesem Rennwochenende und in den Tagen zuvor auch, genug zu schlafen. Nur so hat der Körper die Möglichkeit, sich von den Strapazen auf der Strecke ideal zu überholen und am nächsten Tag wieder voll einsatzfähig zu sein. "Guter Schlaf ist hier das Allerwichtigste", glaubt Johann Zarco, der das Rennen am Sonntag aus der Mitte der ersten Startreihe in Angriff nimmt.

Dovizioso setzt in Sepang auf Eisdusche

Auf einen besonderen Trick, der wohl nicht jedermanns Fall ist, setzt in Sepang Andrea Dovizioso. Er duscht sich nach jeder Session mit Eiswasser. "Die Körpertemperatur steigt während eines Trainings extrem an. Für mich ist es da wichtig, sie so wieder etwas zu senken", erklärt er.