Von einem Rückschlag zu sprechen, wäre nach einem Training vermessen. Geholfen hat der MotoGP-Freitag in Aragon Titelanwärter Maverick Vinales aber keinesfalls. Auf nasser Strecke kam der Katalane nicht über die Plätze 20 und 17 hinaus und fand am Nachmittag klare Worte:

"Wenn wir im Regen so schwach sind wie heute, dann ist der WM-Titel verloren", sagte Vinales. "In Misano haben wir uns im Nassen verbessert und beim Verhalten der Yamaha einen Schritt vorwärts gemacht. Aber hier war es wieder verdammt schwierig."

Keine Chance auf nasser Strecke

Er führte seine Probleme mit dem Motorrad näher aus: "Besonders beim Beschleunigen habe ich keine Traktion und sehr viel Spin am Hinterrad. Dadurch fällt es mir schwer, eine annehmbare Rundenzeit hinzubekommen."

Im 1. Training war er sogar langsamer als Valentino Rossi, der zum ersten Mal seit seinem Schien- und Wadenbeinbruch wieder auf seiner Yamaha saß. Im Tagesklassement fehlten am Ende satte 1,7 Sekunden auf die Bestzeit von Dani Pedrosa und 1,3 auf die schnellste Yamaha - pilotiert von Johann Zarco.

Dessen Daten interessieren bei Yamaha nun besonders: "Es war gut, dass Zarco so weit vorne lag. Denn dadurch können wir jetzt genau analysieren, wo wir so viel Zeit liegen lassen." Der Hoffnungsschimmer für Vinales: Am Samstag und Sonntag soll es in Aragon trocken bleiben. Somit werden die Karten neu gemischt.

Doch im Hinblick auf die WM und vor allem die Austragungsorte der kommenden Rennen bleibt ein bitterer Beigeschmack: "Motegi, Phillip Island, Sepang - die kommenden Rennen haben stets eine hohe Regenwahrscheinlichkeit. Daher müssen wir im Nassen unbedingt zulegen." Denn sonst könnte Vinales' WM-Traum schon vorzeitig den Bach hinunter gehen. Fünf Rennen vor Saisonende liegt er 16 Punkte hinter der Spitze.