Pol Espargaro und die KTM RC16 - eine Kombination, die die Rangliste in der MotoGP immer weiter nach oben klettert. Der Spanier schaffte beim britischen Grand Prix in Silverstone bereits zum dritten Mal mit dem komplett neuen Bike den Schritt in den zweiten Qualifying-Abschnitt, nach den Rennen auf dem Sachsenring (P7) und in Le Mans (P8). Anders als in Deutschland und Frankreich soll es diesmal auch im Rennen in diese Regionen gehen.

Zur Erinnerung: Seine guten Ausgangspositionen konnte Espargaro in diesen beiden Grands Prix nicht in ein Top-10-Ergebnis konvertieren. In Le Mans wurde er Zwölfter, auf dem Sachsenring 13. Einzig beim Flag-to-Flag-Rennen in Brünn gelang Espargaro als Neuntem eine Platzierung unter den ersten Zehn. Den Grundstein für ein erfolgreiches Rennen von Startplatz elf aus will der KTM-Pilot in der Startphase des britischen GP legen.

"Es hängt alles vom Start ab, der wird sehr wichtig. Zum Glück starten wir diesmal etwas weiter vorne, das hilft uns, um an den Top-Jungs dran zu bleiben. Vor allem in den ersten Runden werde ich mehr riskieren als die Top-Jungs", verrät Espargaro bereits seine Taktik für das Rennen, getreu dem Motto: Man kann ein Rennen in der Anfangsphase nicht gewinnen, aber sehr wohl verlieren.

Pol Espargaro will mit der KTM wieder die Großen ärgern, Foto: KTM
Pol Espargaro will mit der KTM wieder die Großen ärgern, Foto: KTM

Schafft es Espargaro in den ersten Runden, sich gut zu positionieren, dann ist für ihn einiges möglich. Der KTM-Pilot darf also nicht im dichten Mittelfeld-Verkehr stecken bleiben, wie er auch selbst weiß: "Der Schlüssel sind die ersten sechs, sieben Runden. Wenn ich das mit vollem Tank handlen kann, dann fällt mir das Rennen viel leichter. Die Zeit, die man in dieser Phase verliert, kann man nie wieder aufholen."

Pol Espargaro und KTM: Nach vorn mit Politik der kleinen Schritte

Die Pace für ein gutes Rennen ist jedenfalls da: "Wir sind schneller als einige Satelliten-Teams", hat Espargaro beobachtet. Ein ermutigendes Zeichen sind auch die Trainingsleistungen von Espargaro. In den vier Freien Trainings schaffte er es auf die Positionen 13, sieben, acht und zwölf. Dazu stimmt auch die Longrun-Pace aus dem FP4. Hier fuhr Espargaro einige mittlere 2:02er-Zeiten und verlor damit nicht allzu viel auf die Spitze. Es geht also vorwärts für KTM, und das, obwohl man schon seit einigen Rennen keine großen Änderungen mehr brachte.

"Das sind alles kleine Teile, von denen wir denken, dass wir mit ihnen hier und da ein bisschen was gewinnen. Dazu gehören der Motor, das Leistungsmanagement, das Chassis oder auch die Gabeln. Wenn wir diese Änderungen ausprobieren, fühlt es sich nur wenig anders an, aber kumuliert ist der Unterschied riesig", wundert sich Espargaro. Die Politik der kleinen Schritte fruchtet also. Nicht umsonst brachte Espargaro die KTM in Silverstone direkt in den zweiten Qualifying-Abschnitt. Mit vollem Risiko zu Beginn soll daran im Rennen angeknüpft werden.