Die Sommerpause der MotoGP ist jetzt endgültig vorbei, doch eines hat sich nicht geändert: Jonas Folger macht in Brünn genau dort weiter, wo er auf dem Sachsenring aufgehört hat, nämlich mit einem zweiten Platz. Den schnappte sich Folger in der trockenen zweiten Trainingssession in der Tschechischen Republik. Geschlagen wurde Folger dabei nur von Andrea Dovizioso, der nochmal knapp vier Zehntel schneller war. Dabei verlief der Nachmittag für Folger alles andere als optimal.

"Das Wochenende hat gut angefangen. Mit dem zweiten Platz habe ich nicht mehr gerechnet, besonders nachdem mir einige Zeiten gestrichen worden sind", gibt Folger zufrieden zu Protokoll. Der deutsche Rookie hatte nämlich mehr als einmal die Track Limits des Automotodroms in Brünn missachtet. Doch nicht nur deshalb ist der zweite Platz von Folger am ersten Trainingstag so verblüffend.

Hinzu kam noch, dass Folger in der Schlussphase des FP2 nicht mehr auf frische Reifen wechseln konnte, im Gegensatz zu vielen seiner Konkurrenten. Folger und seine Crew haben sich da etwas verkalkuliert: "Ich habe dann gesehen, dass viele auf neuen Reifen raus sind. In der Hektik haben wir dann gesagt: Okay, wir schauen, dass wir nochmal eine gute Zeit fahren. Wir hatten aber keine Zeit mehr, um die Reifen zu wechseln, dann sind wir halt einfach auf gebrauchten nochmal raus."

Jonas Folger in Brünn in allen Verhältnissen gut

Was sich aber festhalten lässt: Folger hat seine Form vom Deutschland-GP auf dem Sachsenring definitiv über die Sommerpause gerettet. Nicht nur im Trockenen, sondern auch auf nasser Strecke hat der Deutsche ein gutes Gefühl, und das mit einem suboptimalen Setup: "Wir haben die Balance im Nassen noch nicht richtig gefunden und wir hatten auch keine Zeit gehabt, sie zu verstellen. Wir haben einfach geschaut, dass wir das Training so gut wie möglich fertig fahren." Die Schwachstellen im Nassen hat Folger aber ausfindig gemacht: "Wir wissen, was wir ändern müssen, falls es nochmal nass wird, um schneller zu werden."

Ähnlich sieht es bei trockener Strecke aus. Folger und das restliche MotoGP-Feld hatten zwar nur eine Session im Trockenen, aber der Rookie konnte trotzdem schon seinen Schwachpunkt orten: "Besonders beim Bremsen brauche ich mehr Stabilität. Das müssen wir in den Griff kriegen, damit wir schneller in die Kurven gehen können. Das ist momentan noch größtes Problem." Behebt man dieses Problem, kann sich Folger auch in Brünn wieder in der absoluten Spitzengruppe festsetzen und beweisen, dass der Sachsenring keine Eintagsfliege war.