Acht der schlussendlich nur 20 Runden im Grand Prix von Katar beendete Andrea Dovizioso in Führung liegend. Am Ende des Rennens lachte aber Maverick Vinales vom obersten Treppchen des Podiums. Lange Zeit konnte Dovizioso dank der überlegenen Motorleistung seiner Ducati gegenhalten. Vinales ging zwar immer wieder in den Kurven an ihm vorbei, auf der langen Start-Ziel-Geraden fuhr Dovizioso aber stets ohne große Mühen zurück in Führung.

In der drittletzten Runde machte Vinales aber ernst und riss eine derart große Lücke zu Dovizioso auf, dass der nicht mehr kontern konnte. "Meine Pace heute war wirklich gut, aber ich konnte am Ende nicht mehr an Maverick dranbleiben. Ich habe alles versucht, aber er war einfach stärker. Maverick hat meine Schwäche gesehen und sie eiskalt ausgenützt", musste der Italiener die überragende Leistung seines Gegners an diesem Tag anerkennen.

Seine Schwächen sah Dovizioso selbst vor allem in den Linkskurven. Er hatte im Gegensatz zu Vinales auf den weichen Hinterreifen gesetzt, war also eine Mischung weicher unterwegs. "Für mich war es die richtige Entscheidung und ich konnte den Reifen auch ziemlich lange gut schonen, am Ende hat er dann aber doch stark abgebaut. Da konnte ich in den Kurven nicht mehr so schnell sein wie Maverick", erklärte Dovizioso.

In den Beschleunigungszonen musste Dovizioso Federn lassen, Foto: Ducati
In den Beschleunigungszonen musste Dovizioso Federn lassen, Foto: Ducati

Von Enttäuschung war bei Dovizioso nach dem verpassten Sieg aber keine Spur: "Ich bin wirklich zufrieden. Zweiter Platz, so nah an Maverick dran - das ist ein gutes Resultat. Uns fehlt zwar noch ein wenig, aber wir sind schon ziemlich konkurrenzfähig."

Zu Begeisterungsstürmen wollte sich der Routinier nach Platz zwei auf dem als Ducati-Strecke bekannten Losail International Circuit jedoch auch nicht hinreißen lassen. "Dieses Rennen lässt keine wirklichen Aufschlüsse zu, denn es war ein komischer Grand Prix. Die Verhältnisse waren schwierig, der Grip schlecht und das Tempo dementsprechend niedrig. Um mit Yamaha mithalten zu können, müssen wir aber wohl noch zulegen."