Nun ist es amtlich: KTM wird bis mindestens 2021 in der MotoGP-Klasse der Motorrad-WM antreten. Der österreichische Hersteller unterschrieb am Freitag in Misano einen entsprechenden Vertrag mit Vermarkter Dorna. Zu diesem Zweck trafen sich Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta und KTM-Sportchef Pit Beirer am Rande des Grand Prix von San Marino.

Wie die MotoGP-Offiziellen mitteilten, wurden ähnliche Verpflichtungsverträge auch an die fünf bereits in der Königsklasse engagierten Hersteller geschickt. Die Dorna will mit dieser Maßnahme schon früh Ausstiegsszenarien einen Riegel vorschieben.

Der Verbleib von Yamaha, Honda, Suzuki und Ducati - alle vier Marken gewannen 2016 bereits mindestens ein MotoGP-Rennen - steht aktuell nicht in Frage. Das strauchelnde Projekt von Aprilia hingegen wurde zuletzt mit einem vorzeitigen Ende in Verbindung gebracht. Zusätzlichen Zündstoff erhielt dieses Gerücht durch die Wiedereinführung des Aprilia-Werksteams in der Superbike-WM.

Ezpeleta mit Fünf-Jahres-Plan

Sollten alle fünf Hersteller den Vertrag unterzeichnen, kann die Dorna in den kommenden fünf Jahren weiter an ihrem Idealszenario feilen. Dieses sieht sechs reinrassige Factory Teams mit je zwei Fahrern vor und pro Hersteller ein Kundenteam mit ebenfalls zwei Fahrern. So würde das erwünschte Starterfeld von 24 hochkarätigen Motorrädern erreicht werden.

"Jeder Hersteller, der ein Satellitenteam installiert, wird einen Bonus bekommen. Im Gegenzug erhöhen wir die Zuwendungen an die privaten Teams ab 2017 um einhundert Prozent. Es wird für diese Rennställe einen Bonus von rund zwei Millionen geben, der im Grunde die gesamten Leasingkosten für die Motorräder abdeckt", erklärte Dorna-Boss Ezpeleta vergangene Woche gegenüber "Bikesportnews" seine konkreten Pläne.

Im Zuge der neuen Verträge garantiert die Dorna zudem den sechs aktuellen Privat-Teams (LCR, Pramac, Avintia, Aspar, Marc VDS und Tech 3) Exklusivität. Bis zur Saison 2022 wird somit kein neuer Rennstall mehr aufgenommen, insofern nicht eines der etablierten Teams seinen Startplatz an ein anderes verkauft.