Ein Großteil der MotoGP-Artisten feiert in Barcelona ihren Heim-GP und ist deshalb mit einer Extraportion Motivation angereist. So auch der amtierende Weltmeister Jorge Lorenzo, der in der kombinierten Zeitnahme des Freitags auf Rang eins liegt. Auch wenn Jungspund Maverick Vinales ihn im FP1 um 0.078 Sekunden von der Spitze verdrängt hat, ist Lorenzo optimistisch, der derzeit schnellste Fahrer im Feld zu sein. "Ich bin sehr glücklich mit unserem Start ins Wochenende, weil wir von der ersten Runde an sehr schnell waren und einen großen Unterschied zu unseren Rivalen hatten", erklärt der Mallorquiner.

Im ersten Freien Training des Barcelona GPs musste sich Lorenzo noch gegen Vinales geschlagen geben. Beide fuhren tiefe 1:42-Zeiten, der Abstand von Verfolger Rossi auf Lorenzo liegt bei gerade einmal 0.393 Sekunden. Erst am Nachmittag drehten Lorenzo und Vinales richtig auf und fuhren als einzige in die 1:41er Zeiten. Auch hier war Vinales Lorenzos schärfster Konkurrent, nur 0.242 Sekunden hinter Lorenzo beendete der Suzuki-Pilot das Training. Trotz der besseren Leistungen im FP2 sieht der amtierende Weltmeister seine Vormittags-Session als bessere Leistung an. Grund dafür ist Lorenzos Pace, die am Vormittag um einiges besser war als am Nachmittag. "Die Pace war heute Morgen einfach fantastisch", schwärmt der Yamaha-Pilot.

Weniger Grip, besseres Ergebnis

Am Nachmittag kosteten die heißen Temperaturen in Katalonien Lorenzo dann diese Traum-Pace. Viele Piloten, darunter auch Aprilia-Fahrer Stefan Bradl, merkten dieses Problem im Debrief an. "Heute Nachmittag bei heißeren Temperaturen waren die Bedingungen schwieriger", stimmt Lorenzo zu. Die Performance der Michelin-Pneus kann bei hohen Temperaturen schnell abfallen, auch darüber klagten einige Piloten. Nichtdestotrotz konnten diese Hindernisse Lorenzo auf dem Weg zur Bestzeit nicht bremsen, auch wenn der Yamaha-Pilot versucht, den Ball flach zu halten. "Mit neuen Reifen sind wir an die Zeit vom Vormittag nahe herangekommen, aber es gab sehr wenig Grip auf der Strecke."

Insgesamt haben Fahrer und Team in der Yamaha-Garage aber reichlich Arbeit beiseite geräumt und sind zu einigen Erkenntnissen gekommen. "Wir haben einige verschiedene Settings und alle Reifenmischungen ausprobiert", gibt der Weltmeister an. "Wir haben immer noch einen Vorsprung auf die anderen, vor allem in Sachen Pace." Sollten die Temperaturen im Qualifying also etwas abkühlen, wird Lorenzo kaum zu bremsen sein.