Das Qualifying lief in Mugello alles andere als optimal für Jorge Lorenzo. Am Ende lag er mit fast vier Zehntelsekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen Valentino Rossi nur auf Rang fünf und muss aus der ungewohnten zweiten Reihe ins Rennen gehen.

Lorenzo: Erneut Reifenprobleme

Die Ursache ist dem Spanier allerdings klar: Er kam erneut mit den Michelins nicht sonderlich gut zurecht. Er seufzt: "Aus irgendeinem Grund fühle ich mich auf keinem Gebiet mit diesen Reifen sonderlich wohl, und das macht den Unterschied. Manchmal verliere ich beim Anbremsen, manchmal beim Beschleunigen, aber ich habe immer einige Probleme. Normal kann ich beim Fahren einen Unterschied machen, aber im Moment nicht." Die Setup-Schwierigkeiten wirken sich sehr negativ auf das Handling seiner M1 aus, so Lorenzo: "Generell ist das Bike beim Bremsen sehr nervös und nicht besonders stabil. Es bewegt sich mehr, als mir lieb wäre."

Der zukünftige Ducati-Pilot sieht aber auch positive Seiten: "Wir sind nicht sehr langsam, ich hatte gute Rundenzeiten, aber eben nicht ganz so schnell wie die ersten vier Fahrer." Er gibt auch zu, dass er sich beim Setup für das Wochenende etwas vergaloppiert hatte: "Im ersten Training wollten wir mit dem Setup aus Le Mans anfangen, aber hier braucht man ein völlig anderes Setup als wir letztes Jahr mit Bridgestone hatten. Heute Vormittag hat dann jeder seine Rundenzeit so viel verbessert, aber unsere blieb gleich. Also haben wir beschlossen, etwas anderes auszuprobieren, um die Stabilität zu erhöhen."

Das aber, so Lorenzo, brachte nicht den gewünschten Erfolg: "Das Bike liegt generell etwas nervös, aber mit diesem Setup konnten wir uns nicht verbessern. Im Qualifying haben wir letztlich wieder das Setup vom Freitag benutzt. Für den Moment ist es das Beste, was wir haben."

Lorenzos Fanclub ist aus Spanien angereist, Foto: Motorsport-Magazin.com
Lorenzos Fanclub ist aus Spanien angereist, Foto: Motorsport-Magazin.com

Im Qualifying hing Lorenzo auch noch Andrea Iannone wie eine Klette am Hinterrad. Letzte Saison hatte der Spanier den Italiener für eine ähnliche Aktion in Phillip Island noch gerügt, diesmal zeigte er sich aber versöhnlicher: "Ich hatte keine andere Möglichkeit, als vorauszufahren und zu versuchen, schnell zu sein, weil ich keine Zeit mehr hatte. Ich wusste, dass er dieses Wochenende wirklich schnell ist. Es hat mir nicht viel ausgemacht, dass er mir gefolgt ist, weil er sowieso schnell war, nicht wie in Phillip Island, wo er drei oder vier Zehntel gewonnen hat, als er mir hinterhergefahren ist." Auf der Boxentafel wurde Lorenzo zwar gewarnt, er konnte aber sein Tempo nicht drosseln, um Iannone abzuschütteln, weil er eine zwei Stopp-Strategie fuhr.

Trotz Startreihe zwei Sieg möglich?

Auch in der zweiten Startreihe aber will Lorenzo die Flinte nicht ins Korn werfen. Er verkündet: "Im Warm-Up werden wir noch etwas ausprobieren. Wenn wir damit das Bike verbessern können, sind wir fürs Rennen gut gerüstet. Ich glaube, wir können das schaffen." Auf die Statistik angesprochen, dass in den letzten Rennen immer der Pole-Setter siegte, schmunzelt der amtierende Weltmeister: "Ich werde versuchen, das morgen zu ändern und die Statistik zu durchbrechen. Es ist mein Ziel, morgen zu gewinnen. Wenn ich das Bike im Warm-Up verbessern kann, werden wir versuchen, das Rennen zu gewinnen."