Die momentane WM-Führung von 82 Zählern hat sich Marc Marquez vor allem durch eines gesichert: Konstanz. Für einen Sieg reichte es nur in Argentinien und Austin, aber wo das oberste Treppchen außer Reichweite war, hat der Honda-Pilot Punkte mitgehen lassen, wo es nur geht. Auch in Le Mans bleibt seiner neuen Haltung treu: "Mein Rhythmus im FP4 war nicht schlecht, aber Jorges war von einem anderen Stern", gibt der Qualifying-Zweite zu. "In meinem ersten Qualifying-Run habe ich viele Fehler gemacht. Ich wäre gern näher an Jorge dran, aber das war nicht möglich."

Mit der Dominanz Lorenzos hat der WM-Führende aber bereits vor dem Qualifying gerechnet. Die Ziele des Teams waren deshalb von Anfang an klar: "Unser Ziel war es, in die erste Reihe zu fahren und das haben wir geschafft. Wir wussten von Anfang an, dass wir zu kämpfen haben werden." Schwierig machen ein Aufschließen zu Konkurrent Lorenzo vor allem die Beschleunigungsprobleme. "Die Honda ist auch hier kein einfaches Bike. Jorge ist so stark und die Zeit, die ich verliere, kann ich nicht mehr aufholen", klagt Marquez.

Während im ersten Qualifying-Run des WM-Führenden noch alles drunter und drüber ging, lief es beim zweiten Anlauf etwas besser. "Für den zweiten Run haben wir dann etwas verändert und dann hat alles besser funktioniert. Es ist aber schwer, einen Kompromiss zu finden", erklärt der Honda-Pilot.

Lorenzo bricht Marquez

Der Ausgang des Rennens wird laut Marquez ebenfalls mehr Kompromiss als alles andere. "Wir werden versuchen, aufs Podium zu kommen. Das wäre ein gutes Ziel, auch wenn es schwierig wird", betont der Spanier. "Das Rennen morgen wird hart, weil viele Fahrer wie Valentino und die Ducatis eine ähnliche Pace haben. Die Übermacht Lorenzos im Qualifying scheint den Honda-Piloten ein wenig gebrochen zu haben. "Wir müssen gut starten und wenn Jorge nicht so fährt wie heute können wir ihm vielleicht ein paar Runden folgen."

Den Start optimal zu nutzen ist für Marquez' Rennstrategie essenziell. Überholmanöver in der zweiten Rennhälfte schließt der ehemalige Weltmeister nämlich so gut wie aus. "Das hat viele Gründe", betont er. "Es ist schwierig, die Reifen mit guter Pace zu managen. Man weiß nie, wann der Leistungsabbruch kommt." Haushalten wird für Marquez am Rennsonntag das Zauberwort sein, um das Ziel Podium anzuvisieren und damit die WM-Führung auszubauen.