Im letzten Rennen sah es so aus, als hätte Valentino Rossi seine Qualifying-Schwäche endgültig besiegt. Knapp zwei Wochen später folgt jetzt die Ernüchterung: Startplatz sieben in Frankreich. Doch woran liegt es, dass der Doktor nur ein Rennen später wieder in alte Muster zurückfällt? "Mit meinem Potenzial könnten wir hier aus der ersten Reihe starten, aber leider haben wir ein paar Fehler im Qualifying gemacht", gesteht Rossi. "Wir haben uns für eine falsche Strategie entschieden und waren dann im Verkehr gefangen. Dort haben wir viel Zeit liegen lassen."

Zeit, die am Ende auf Polesetter Jorge Lorenzo und fünf weitere Konkurrenten fehlte. "Jorge kann das Bike besser stoppen", erklärte der WM-Dritte. "Wir haben beim Bremsen und auf der Geraden etwas verloren." Doch wie so oft im Rennsport kam Rossi auch das Pech in die Quere. Auf seinem ersten Run war Rossi schnell unterwegs, bevor ihn ein stürzender Kollege die Zeit versaute. "Mein Problem war die Strategie, aber dann ist Dani auch noch gestürzt und ich musste meine Runde unterbrechen", klagt der Yamaha-Pilot. "Ich bin in die Box zurückgekehrt und von da an wurde alles schwerer."

Auf Run zwei kam dem Italiener dann nicht nur ein Pilot, sondern gleich mehrere in den Weg. Mitten im Verkehr kommt auch ein Valentino Rossi nicht weit. "Wenn man erstmal im Verkehr gefangen ist, ist es schwierig, sich wieder freizufahren. Wenn ich nicht gepusht habe, dann jemand anderes. Wenn ich langsamer geworden bin, dann die anderen ebenfalls", fasst der neunfache MotoGP-Champ zusammen. Am Ende konnte sich der Doktor zwar noch freifahren, aber auch auf den letzten Metern lief es nicht rund. "Die letzte schnelle Runde war nicht so schlecht, aber ich habe einen Fehler im dritten Sektor gemacht und damit Zeit verloren. Ein Startplatz in den Top-5 wäre nicht schlecht gewesen, aber so muss ich aus der dritten Reihe starten. Das macht alles natürlich viel schwerer."

Valentino Rossi peilt einen Top-3-Rang an, Foto: Yamaha
Valentino Rossi peilt einen Top-3-Rang an, Foto: Yamaha

Podium ist ein gutes Ziel

Von Startplatz sieben aus hat Rossi einen zweiten Sieg in Folge schon völlig abgeschrieben. Seine Hoffnungen beschränken sich auf eines der unteren Treppchen. "Meine Rennpace ist nicht schlecht, deshalb können wir hoffentlich ein ganz gutes Rennen abliefern", so der Doktor. "Wenn wir uns in zwei oder drei Punkten verbessern, könnten wir zwei Zehntel schneller und damit konkurrenzfähiger sein. Mit den Ducatis und allen anderen Fahrern vor mir wird das aber trotzdem nicht leicht." Die Hoffnung auf das dritte Podium der Saison will Rossi dennoch nicht ganz aufgeben. "Eine Podiumsplatzierung ist bei einem Start aus der dritten Reihe schon ein gutes Ziel."