Stefan Bradl startet von Rang 18 in den Spanien GP und liegt damit fünf Plätze hinter Teamkollege Alvaro Bautista. Im Qualifying wäre mehr drin gewesen, ist sich der Aprilia-Pilot sicher. Doch höhere Mächte waren am Werk, ein defekter Sensor an der RS-GP behinderte Bradl. "Im Qualifying hatten wir ein technisches Problem mit dem Hinterrad-Speedsensor. Er hat die Leistung an falschen Stellen etwas weggenommen, speziell in den langsamen Kurven. Da hatte ich einfach nicht genug Power", klagt Bradl. "Wir müssen noch rausfinden, was genau das Problem war, aber es sieht so aus als wäre der Sensor nicht genau kalibriert gewesen. Das ist schade, denn unsere Renn-Performance im vierten Freien Training war ziemlich gut."

Schneller als im Qualifying war Bradl im FP4 allerdings nicht, seine Bestzeit lang am Nachmittag bei 1:41.144. In der Quali-Session ging es in Sachen Positionen für den Deutschen zwar zwei Plätze nach hinten - von Rang 16 auf 18 - trotzdem haben er und sein Team 0.309 Sekunden aus der Aprilia herausholen können. "Wir haben sehr viel mit dem Setting experimentiert und haben einiges verändert", erklärt Bradl die Verbesserung. "Mit dem weichen Vorderreifen habe ich in der Mitte der Kurve eigentlich ein gutes Gefühl gehabt. Das ist mir das mit dem harten Hinterreifen etwas schwerer gefallen. Im Großen und Ganzen haben wir das Motorrad dann gut anpassen können."

Stefan Bradl verbesserte gegenüber dem FP4 seine Zeit im Qualifying, Foto: Tobias Linke
Stefan Bradl verbesserte gegenüber dem FP4 seine Zeit im Qualifying, Foto: Tobias Linke

Ausbremser Bautista

Doch wenn die Anpassung rechtzeitig zum Qualifying so gut funktioniert hat, warum haben sich Team und Fahrer beim Boxenstop nach nicht dazu entschieden, auf das zweite Bike zu wechseln? "Wir haben das Problem mit dem Sensor erst im Nachhinein hinausgefunden, deshalb haben wir das zweite Bike nicht verwendet", so Bradl. "Wir haben nur ein Motorrad genutzt und einen Reifenwechsel gemacht." Wäre das Problem mit dem Sensor in der Box früher aufgefallen, hätte ein Bike-Wechsel vielleicht ein besseres Ergebnis für Bradl mitbringen können.

Doch nicht nur der technische Defekt am Motorrad kostete den Deutschen Zeit. Auch Teamkollege Alvaro Bautista war nicht ganz unschuldig am Ergebnis des Teamkollegen. Ähnlich wie in der Moto3 zuvor fuhren die beiden Aprilia-Teamkollegen hintereinander her, Taktik steckte aber nicht dahinter. "Dass ich hinter Bautista fahre, war nicht geplant. Es war auch nur eine Runde und habe gesehen, dass ich da extrem viel Zeit verliere, im Kurvenausgang und auf den ersten Metern. Das ist auch der Grund, warum wir vom Qualifying ein bisschen enttäuscht sind."