Die MotoGP-Testfahrten in Katar sind zu Ende. Jorge Lorenzo schloss den letzten Tag mit einer souveränen Bestzeit ab. Doch hat der Weltmeister auch die beste Rennpace für das erste Saisonrennen? Motorsport-Magazin.com mit einer Longrun-Analyse:

Lorenzo absolvierte am Freitag den längsten Longrun und spulte 21 fliegende Runden am Stück ab. Andrea Iannone kam auf 17 Runden, Valentino Rossi auf 14 und Marc Marquez auf zwölf. Bereits am Donnerstag absolvierte Andrea Dovizioso einen 17 Runden langen Longrun, während Dani Pedrosa während der gesamten drei Testtage nie mehr als zehn Runden am Stück fuhr.

Die Rundenzeiten bewegten sich bei allen sechs Werksfahrern zum großen Teil im Bereich niedriger 1:56 bis hoher 1:55 Minuten. Eine Tendenz der letzten Tage erhärtete sich: Der Michelin-Reifen verliert mit zunehmender Rundenzahl kaum an Performance. So war etwa Lorenzos letzte Rundenzeit im Longrun um eine halbe Sekunde schneller als die zweite. Auch Iannone war im 17. Umlauf schneller als in seiner ersten fliegenden Runde.

Sorgenkind Dani Pedrosa

Berechtigte Sorgen muss sich Dani Pedrosa machen. Der Katalane steigerte seine Rundenzeiten in seinem einzigen Longrun in Katar zwar kontinuierlich und gewann binnen zehn Runden fast zwei Sekunden dazu, allerdings waren seine Zeiten von 56,4 gegen Ende immer noch langsamer als die Pace der besten Konkurrenten.

Interessant ist vor allem der Blick auf die Durchschnittszeiten der Longruns, die direkte Schlüsse auf die Pace zulassen. Denn hier ist Marc Marquez der schnellste. In seinen zwölf Runden Longrun kam er auf eine durchschnittliche Umlaufzeit von 1:56,064. Damit ließ er Jorge Lorenzo (1:56,219), das Ducati-Duo Dovizioso (1:56,257) und Iannone (1:56,477) sowie Valentino Rossi (1:56,303) hinter sich. Pedrosa (1:57,370) war auch in dieser Wertung weit abgeschlagen.

Fahrer LongrunDurchschnittszeit
Marc Marquez 12 Runden1:56,064
Jorge Lorenzo 21 Runden1:56,219
Andrea Dovizioso 17 Runden1:56,257
Valentino Rossi 14 Runden1:56,303
Andrea Iannone 17 Runden1:56,477
Dani Pedrosa 10 Runden1:57,370

Die Fahrer von Suzuki und Aprilia, aber auch interessante Underdogs wie Scott Redding verzichteten leider in Katar auf Longruns, weshalb keine vergleichbaren Zeiten vorliegen. Die MotoGP-Fans dürfen jedenfalls auf ein spannendes Auftaktrennen in Katar hoffen. Denn so weit voraus, wie Lorenzo auf eine einzelne Runde im Vergleich zur Konkurrenz ist, dürfte er über die gesamte Renndistanz nicht sein.