Update vom 15. Oktober
Am Donnerstag vor dem Rennen auf Phillip Island berichtete Dr. Michele Macchiagodena, Medical Director der MotoGP, auf der offiziellen MotoGP-Homepage über die neuesten Fortschritte bei Alex De Angelis: "Die allgemeine Lage hat sich gebessert", so Dr. Macchiagodena, "die Blutung im Gehirn wurde nicht stärker. Er ist wach und es gibt im Moment keine Anzeichen von Hirnschäden. Auch bei der Wirbelsäule ist alles gut. Es waren keine weiteren Behandlungen notwendig", erklärt Dr. Macchiagodena.
"In Japan sind sie besorgt über die Lungenquetschung", verrät Dr. Macchiagodena. Bei einer weiteren Röntgenaufnahme wurde festgestellt, dass die Lunge stellenweise kollabiert war. Die Ärzte haben die Situation jedoch unter Kontrolle und De Angelis' Zustand ist stabil. "Er atmet spontan, erhält aber eine spezielle Beatmung, um die Heilung zu beschleunigen. Es ist noch zu früh, um ihn nach Europa zu transportieren, aber wir hoffen, dass wir diesen Zustand halten können, damit er so bald wie möglich verlegt werden kann.", hofft Dr. Macchiagodena.
Update vom 12. Oktober
Am Montag wurde an Alex de Angelis eine Computertomographie im Kopf- und Brustbereich durchgeführt. Diese zeigte, dass die Blutungen in seinem Kopf weiterhin unverändert sind, während sich seine Lungen und Nieren nach den erlittenen Quetschungen leicht erholen. Auch De Angelis befindet sich weiterhin in kritischem Zustand, seine Betäubung wurde aber reduziert und er ist derzeit ansprechbar und kann Raum und Zeit richtig einordnen. Eine Betäubung ist aber weiterhin notwendig, um weitere Schäden am Gehirn zu vermeiden und auch, um die Schmerzen nach den zahlreichen Verletzungen die er erlitten hat, erträglich zu halten.
In den nächsten 48 bis 72 Stunden wird eine weitere Computertomographie am Kopf durchgeführt um sicherzustellen, dass die interne Kopfverletzung stabil ist. "Es ist sehr wichtig, dass sich diese Blutung nun nicht ausbreitet", erklärt Dr. Michele Zasa von der Clinica Mobile. "Sollte es doch zu einer Verschlechterung kommen, müssen wir chirurgisch eingreifen." Um genauere Informationen über den Zustand seiner Lungen zu erhalten, sind weitere Untersuchungen nötig.
MotoGP-Sicherheitsberater Loris Capirossi und FIM-Sicherheitsbeauftragter Franco Uncini besuchten de Angelis am Montagmorgen im Krankenhaus. Dr. Michele Zasa von der Clinica Mobile wird während der gesamten Zeit seiner Behandlung in Japan an der Seite von de Angelis sein.
Update vom 11. Oktober
Bei Alex De Angelis sind in der ersten Nacht nach seinem schweren Unfall im vierten Training zum MotoGP-Rennen in Motegi Komplikationen aufgetreten. Bei einer Untersuchung wurden innere Blutungen im Schädel festgestellt. Der Sanmarinese wird sich deshalb einer neurochirurgischen Untersuchung unterziehen müssen.
Zur Sicherheit bleibt deshalb MotoGP-Arzt Michele Zasa einige Tage in der Klinik in Dokkyo und wird die Behandlung von De Angelis durch die dortigen Ärzte überwachen. Transportfähig ist De Angelis einen Tag nach seinem schweren Unfall noch nicht. Vor allem seine Lungenverletzungen machen eine Überstellung nach Europa per Flugzeug derzeit unmöglich.
Originaltext vom 10. Oktober:
Es sind die Bilder, die niemand von uns sehen will. Nach knapp zehn Minuten musste am Samstag in Motegi das vierte Freie Training der MotoGP unterbrochen werden. Alex de Angelis war zwischen Kurve neun und Kurve zehn schwer gestürzt und lag regungslos am Streckenrand. Was genau passiert war, hatten die TV-Kameras nicht eingefangen. Es schien aber so, als hätte De Angelis am Kurvenausgang die Kontrolle über seine ART verloren und in die Leitplanke eingeschlagen.
Das Ärzteteam vor Ort traf sofort an der Unfallstelle ein und behandelte De Angelis umgehend. Er war zu diesem Zeitpunkt bei Bewusstsein und konnte selbstständig atmen, es dauerte aber fast 20 Minuten, ehe er in den bereitstehenden Krankenwagen gehoben werden konnte.
Mit diesem wurde er in das Medical Center direkt an der Strecke gebracht, wo die Ärzte die Behandlung fortsetzten.
Gut 40 Minuten nach seinem Sturz wurde De Angelis mit dem stets verfügbaren Hubschrauber in das nächstgelegene Krankenhaus, das Dokkyo Hospital in Mibu, transportiert. Dort werden weitere Untersuchungen an ihm durchgeführt.
Wie unser italienischer Kollege Paolo Ianieri auf Twitter verrät, spricht De Angelis und kann auch seine Beine bewegen. Neueste Informationen von offizieller Seite berichten von einer Lungenquetschung beim San Marinesen, die man bei einem CT-Scan festgestellt hat. Je nach Schwere der Verletzung kann das mehr oder weniger kritisch sein. Wenig später wurden bei De Angelis auch mehrere Rippenbrüche sowie Frakturen an der Wirbelsäule festgestellt.
Damit ist klar, dass die Saison für De Angelis vorzeitig beendet ist. Wichtiger ist nun aber, dass der 31-Jährige keine bleibenden Schäden davonträgt. Darüber wird wohl erst in ein paar Tagen endgültige Klarheit herrschen.
Wenige Stunden nach De Angelis' Abtransport ins Dokkyo-Krankenhaus in Mibu gab MotoGP-Arzt Michele Macchiagodena bekannt, dass es sich bei De Angelis' Verletzungen um ein Thoraxtrauma mit beidseitiger Rippenfraktur handelt. "Er erlitt eine Gehirnerschütterung", fährt Macchiagodena fort. "Aber die CT-Untersuchung zeigt keine inneren Blutungen oder etwaige Schäden. Trotzdem müssen wir ihn in den nächsten Tagen zur Beobachtung hierbehalten."
Doch die Liste der Verletzungen geht noch weiter. "Er hat auch eine Lungenquetschung. Auf die müssen wir besonders achten, damit es zu keinen weiteren Schäden oder einer Infektion kommt", so Macchiagodena. "Die ersten Untersuchungen zeigen fünf gebrochene Wirbel. Aber im Moment können keine neurologischen Schäden festgestellt werden. Allerdings müssen wir sicherstellen, dass die Frakturen stabil sind, damit wir eine Operation, wenn möglich, vermieden werden kann."
Sobald es neue Infos zum Gesundheitszustand von Alex De Angelis gibt, erfahrt ihr sie natürlich hier auf Motorsport-Magazin.com.
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