Der Grand Prix von San Marino war für alle MotoGP-Piloten kurios, doch das verrückteste Rennen erlebte wohl Scott Redding. In den ersten Runden war er mit Slicks auf feuchter Strecke flott unterwegs und hielt sich im Spitzenfeld, doch im sechsten Umlauf übertrieb er es etwas und stürzte in Kurve vier. "Als es am Beginn des Rennens zu regnen begonnen hat, hab ich mir einfach gedacht, dass ich ja nicht zu verlieren habe. Ich habe deshalb voll gepusht, bin dabei aber leider gestürzt. Da war ich der Meinung, das Rennen sei für mich gelaufen", erinnert sich der Marc-VDS-Pilot. "Ich bin dennoch so schnell wie möglich wieder zurück an die Box und habe erkannt, dass meine Position eigentlich gar nicht so schlecht ist."
Nach dem Wechsel auf Regenreifen lief es für Redding ebenfalls nicht nach Wunsch: "Auf dem Regenreifen hatte ich ein ganz schlechtes Gefühl. Ich habe ihn überhaupt nicht auf Temperatur gebracht. Deshalb habe ich mich schnell dazu entschieden, wieder auf den Slick zu wechseln." Als er wieder mit Trockensetup hinausging, fand sich Redding plötzlich auf Rang vier wieder. Sieben Sekunden Rückstand auf Loris Baz machte er binnen weniger Runden weg und fuhr als Dritter über die Ziellinie. "Ich habe alles gegeben um ihn möglichst schnell einzuholen. Es hätte ja auch wieder zu regnen beginnen können. Am Ende hat alles funktioniert", freute er sich.
Dass er bei seinem zweiten Stopp wieder auf das Motorrad zurückwechseln musste, mit dem er am Beginn gestürzt war, fiel Redding erst nach dem Rennen ein. "Das hatte ich ehrlich gesagt ganz vergessen, weil ich so voller Adrenalin war. Mein Helm war nach dem Sturz voller Kies. Den habe ich auf der Gegengeraden ausgespuckt", schildert er seine turbulente Startphase.
Erlösung in Debakelsaison
Für Redding war es seine erste MotoGP-Podiumsplatzierung im 31. Rennen. Vor allem aber war es für ihn ein Erfolgserlebnis in dieser so schwierigen Saison auf der Factory-Honda bei Marc VDS. "Dieses Jahr war so hart für uns. Es ist wirklich schön, mit diesem Motorrad endlich auf dem Podium zu sein. Es hat sich heute ausgezahlt, dass wir ein Risiko eingegangen sind", meinte Redding.
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