Zum Beginn der laufenden Saison hatte der amtierende Weltmeister Marc Marquez seine liebe Mühe, die Honda RC213V unter Kontrolle zu halten. Die Probleme spiegelten sich in den Ergebnissen wider, ein fünfter Platz beim Saisonauftakt in Katar kam sicher nicht nur für die Fans überraschend. Nach dem Chassis-Wechsel nach dem Barcelona GP besserten sich Marquez' Leistungen, am Sachsenring und in Indianapolis gewann er zweimal in Folge.

Unter regnerischen Bedingungen ist die Fahrbarkeit der Honda-Werksmaschine jedoch immer noch schwierig. Beim GP in Silverstone crashte Marquez aus dem Rennen, während er auf dem zweiten Platz hinter Valentino Rossi fuhr. Die aggressive Leistungsabgabe des Honda-Motors liegt dem Fahrstil des Spaniers gar nicht. "Zu Beginn der Saison hatte ich unter trockenen Verhältnissen ein rutschiges Gefühl am Hinterrad, aber im Regen habe ich dieses Gefühl erneut", so Marquez.

Im vergangenem Jahr hatte Marc Marquez mehr Gründe zum feiern, Foto: Repsol Honda
Im vergangenem Jahr hatte Marc Marquez mehr Gründe zum feiern, Foto: Repsol Honda

Rutschige Probleme

Das größte Problem für den zweifachen MotoGP-Champion bei diesem Gefühl ist die Unberechenbarkeit bei Stürzen. "Unter trockenen Bedingungen kann man verschiedene Setups ausprobieren, aber das letzte Mal, dass im Nassen gefahren bin, ist in Austin", sagt Marquez. "Und dort hatten wir große Probleme mit diesem rutschigen Gefühl. Das größte Problem dabei ist, dass ich keinerlei Kontrolle habe, um den Crash zu verhindern."

Doch das ungute Gefühl am Hinterrad ist nicht das einzige Problem des 22-Jährigen. "Wenn man keinen Grip am Kurvenausgang hat, wirst du vielleicht langsamer, aber du bist sicher, weil die Traktionskontrolle angeht", stellt Marquez fest. "Wenn du ein rutschiges Gefühl hast, kannst du nichts tun, nur versuchen, es zu handhaben. Und ein kleiner Fehler bedeutet einen Sturz." Im Vergleich zum vorherigen Jahr fällt Marquez jedoch besonders eines auf. "Im letzten Jahr war ich auf den Bremsen am stärksten. Ich war sehr gut, hatte mit der Geschwindigkeit in der Kurvenmitte Probleme, aber beim Beschleunigen war ich wieder gut", resümiert er. "Dieses Jahr, mit diesem Motor, kann ich nicht so fahren."

Das Ziel für Marc Marquez ist es, jetzt noch so viele Rennen wie möglich zu gewinnen, Foto: Repsol Honda
Das Ziel für Marc Marquez ist es, jetzt noch so viele Rennen wie möglich zu gewinnen, Foto: Repsol Honda

Lösungsprozess

Nachdem Marquez mit der Werks-Honda kämpfte, bemühte man sich bei Honda, diese Probleme zu beheben. Laut dem Katalanen mit Erfolg. "Nach dem Rennen in Barcelona haben wir das Chassis geändert und große Veränderungen am Bike vorgenommen. In Holland konnte ich meinen Fahrstil ändern", so Marquez. "Der Charakter und die Probleme sind immer noch da, aber wir können sie jetzt beheben."

Ein paar Lösungsvorschläge für die restliche Saison hat der Titelverteidiger auch auf Lager: "Wir müssen ein bisschen später bremsen und den Kurvenausgang besser vorbereiten, weil das Motorrad immer aggressiver wird." Konkurrent Yamaha hat mit den Bremsen der neuen M1 deutlich vorgelegt. "Seit dem letzten Jahr hat Yamaha sich im Kurvenausgang und den Bremspunkten stark verbessert. Sie bremsen jetzt sehr, sehr tief", gibt Marquez zu. "Wir arbeiten daran, weil ich denke, dass wir das Potenzial beim Bremsen nicht verlieren dürfen. Aber in diesem Jahr müssen wir ein bisschen abfallen lassen, damit wir am Kurvenausgang aufschließen."