Bei Ducati geht es wieder bergauf! Nach zuletzt einigen Rennwochenenden, an denen man teilweise meilenweit von der Konkurrenz bei Honda und Yamaha entfernt war, konnten die Roten aus Borgo Panigale beim Grand Prix von Tschechien in Person von Andrea Iannone erstmals wieder vorne mitmischen. Er landete auf dem vierten Rang. Hätte der Motor seiner Desmosedici GP15 nicht auf mysteriöse Weise im Rennen an Leistung verloren, wäre sogar noch mehr möglich gewesen.

"Mein Motor hatte im Rennen einfach nicht diesen Zug wie am restlichen Wochenende. Das hat mir auf den Geraden viel Zeit gekostet. Wir müssen erst herausfinden was passiert ist", stellte Iannone etwas verwundert fest. So konnte er Landsmann und Kumpel Valentino Rossi im Kampf um Rang drei nicht fordern. Ohne technische Probleme wäre das durchaus möglich gewesen, glaubt der Ducati-Pilot: "In diesem Rennen hätte ich auf jeden Fall um das Podium kämpfen können."

Seit Mugello wartet Iannone auf ein Podiumsresultat, Foto: Ducati
Seit Mugello wartet Iannone auf ein Podiumsresultat, Foto: Ducati

So wurde es eben Rang vier, erneut zwei Plätze vor dem routinierten Teamkollegen Andrea Dovizioso. "Es ist schön, bester Ducati-Pilot zu sein, aber ich will gegen alle Fahrer kämpfen können", stellte Iannone fest. Diesem Ziel sei man in Brünn - wo erstmals ein Update der GP15 mit einer tieferen Sitzbank eingesetzt wurde - ein deutliches Stück nähergekommen, meint er: "Mit dem Upgrade habe ich ein sehr gutes Gefühl auf dem Motorrad. So bin ich beim Anbremsen und am Kurveneingang deutlich stärker. Ich habe mich auf dem Motorrad total wohlgefühlt, konnte gut fahren und richtig ans Limit gehen. Das Bike hat sich an diesem Wochenende, verglichen mit den letzten fünf Rennen, extrem verbessert."

Noch Schwächen

Iannone machte keinen Hehl daraus, dass die Chancenlosigkeit gegenüber Honda und Yamaha zuletzt schon etwas aufs Gemüt drückte. "Das war jetzt wirklich wichtig für uns. Wir sind endlich wieder konkurrenzfähig. Das bringt uns eine Menge Motivation", freute sich der WM-Vierte. Bei der Verfolgung Rossis konnte Iannone aber nach wie vor einige Schwachstellen der Ducati verglichen mit dem aktuell wohl besten Motorrad im Feld, der Yamaha M1, feststellen. "Am Scheitelpunkt sind die Yamahas viel schneller und beim Herausbeschleunigen haben sie einfach mehr Grip als wir", meinte Iannone.