An Selbstbewusstsein hat es Jorge Lorenzo noch nie gemangelt. Im Interview mit Motorsport-Magazin.com gibt sich der Mallorquiner deshalb auch optimistisch, was die aktuelle Weltmeisterschaft betrifft. "Im Moment bin ich stärker denn je und meine Yamaha ist so gut wie schon lange nicht mehr." Lorenzos Aussage wird vom derzeitigen WM-Stand klar unterstrichen. Teamkollege Rossi führt mit neun Punkten Vorsprung auf Lorenzo und mit 61 Zählern Vorteil gegenüber Marquez.

Yamaha brach im Laufe der ersten Saisonhälfte einige Rekorde. Vom dritten Rennen in Argentinien bis zur Dutch TT in Assen gewannen Lorenzo und Rossi sechsmal in Folge. Diese Siegesserie ist die längste eines japanischen Herstellers in der Weltmeisterschaft bisher. Auch schafften es die beiden Teamkollegen, in diesen sechs Rennen insgesamt 124 Runden in Folge das Fahrerfeld anzuführen. Ein zweiter Rekord, bei dem bisher auch Hauptkonkurrent Honda nicht mithalten kann.

Jorge Lorenzo will sich in diesem Jahr gegen Rossi und Marquez durchsetzen, Foto: Milagro
Jorge Lorenzo will sich in diesem Jahr gegen Rossi und Marquez durchsetzen, Foto: Milagro

Ein komplettes Bike

Auch Lorenzo ist sich diesen Statistiken und Rekorde natürlich bewusst. "Valentino und ich haben von den ersten neun Rennen sieben gewonnen - so etwas gelingt dir nur mit einem ausgezeichneten Bike", so Lorenzo. Ein weiterer Vorteil für Yamaha ist, dass die Konkurrenz von Honda zu Saisonbeginn mit deutlichen Schwierigkeiten an der RC213V zu kämpfen hatte.

Doch im Vergleich zum Vorjahr schneidet die Yamaha M1 selbst auch deutlich besser ab. "Ich war schon im Vorjahr stark und niemand holte im zweiten Halbjahr mehr Punkte als ich. Aber damals hatten wir leider noch nicht das Motorrad, um mehrere Rennen hintereinander gewinnen zu können. Im Vergleich zur vergangenen Saison hat sich nicht viel verändert, außer dass die Yamaha zu einem kompletteren Bike wurde", stellt der vierfache Weltmeister fest.

Die größten Konkurrenten

Der größte Konkurrent ist der Teamkollege. Ein ungeschriebenes Gesetz in der MotoGP, das der WM-Stand für Lorenzo derzeit wieder unterstreicht. Wenige Punkte trennen ihn von Rossi, den er im Titelkampf schon zweimal in die Knie zwingen konnte. Der Einzige, der unbesiegbar scheint, ist Marc Marquez. Für Lorenzo eine besondere Herausforderung: "Wenn ich es in diesem Jahr nach ganz oben schaffe, wäre ich Weltmeister geworden auf der Strecke gegen Casey Stoner, gegen Valentino Rossi und gegen Marc Marquez. Damit hätte ich WM-Titel gegen die größten Rennfahrer aus drei Generationen geholt."

Die Signifikanz der Siege gegen diese Legenden ist Lorenzo durchaus bewusst. "Diese drei Männer sind die talentiertesten und komplettesten Motorradfahrer der letzten 20 Jahre. Es würde mich sehr stolz machen, wenn ich im direkten Duell auf der Strecke gegen alle drei gewonnen hätte", erklärt Lorenzo mit Funkeln in den Augen. Seine Chancen könnten schlechter stehen.

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