Nach drei Jahren bei LCR Honda in der MotoGP beginnt für Stefan Bradl an diesem Wochenende seine erste Rennsaison bei Forward Racing. Er tauscht somit die Factory-Honda gegen die Open-Yamaha ein. Eine erhebliche Umstellung, nicht nur aufgrund der ohnehin unterschiedlichen Charakteristik der RC213V und der M1. Konnte Bradl in den letzten Saisons bei Honda auf die beste Elektronik der MotoGP vertrauen, muss er dieses Jahr mit der Open-ECU aus dem Hause Magneti Marelli Vorlieb nehmen.

Die Testfahrten vor Saisonbeginn wurden für den Zahlinger zu einer Gefühlsachterbahn. Bei den ersten Tests in Sepang war er stets schnellster Open-Pilot, geriet dann aber bei Sepang II etwas ins Hintertreffen. Knüppeldick kam es dann bei den abschließenden Testfahrten in Katar, wo Bradl an Tag eins krankheitsbedingt nur wenige Runden fuhr. An Tag zwei wurden es nur unwesentlich mehr, nachdem er einen heftigen Sturz fabrizierte und sich davon erst einmal erholen musste. Zu allem Überfluss fiel der dritte Tag regenbedingt sprichwörtlich ins Wasser.

"Es war eine wirklich harte Wintersaison. Ich bin in ein neues Team gekommen und musste mich erstmal mit einem Motorrad vertraut machen, dass völlig anders ist, als die Maschine, die ich in den letzten Jahren gefahren bin", bestätigt Bradl. "Nach dem langen Winter voller Testfahrten bin ich wirklich froh, dass jetzt die Rennsaison wieder losgeht. Mittlerweile habe ich ein gutes Gefühl für das Bike gefunden und gehe daher mit einem positiven Gefühl in den Saisonauftakt."

Trotz wenigen Testkilometern in Katar geht Bradl optimistisch in das Wochenende, Foto: Milagro
Trotz wenigen Testkilometern in Katar geht Bradl optimistisch in das Wochenende, Foto: Milagro

Open-Titel als großes Ziel

Der Forward-Racing-Pilot geht definitiv mit konkurrenzfähigem Material in die Saison, konnte Aleix Espargaro doch im Vorjahr auf der Open-Yamaha des Teams souverän den Titel in der Unterkategorie einfahren und sich sogar eine Podiumsplatzierung und eine Pole Position sichern. "Mein Ziel ist ganz klar, in Katar die Führung in der Open-Klasse zu übernehmen und am Ende des Jahres den Titel in dieser Kategorie zu gewinnen", steckt sich Bradl seine Ziele dementsprechend hoch.