Konträrer als es in diesem Jahr bei Jorge Lorenzo der Fall war, können zwei Saisonhälften eines Piloten eigentlich kaum verlaufen. In den ersten acht Rennen 2014 schaffte er nur zwei Mal den Sprung auf das Podium und erlebte mit dem Ausfall in Katar, Rang zehn nach dem haarsträubenden Frühstart in Texas oder Platz 13 im Flag-to-Flag-Krimi ein paar echte Debakel.
Doch beginnend mit dem Grand Prix von Deutschland am Sachsenring fand der Mallorquiner wieder zu alter Stärke zurück. Neun Mal in Serie fuhr er auf das Podium, in Aragon und Motegi gewann er. Lediglich beim Saisonfinale in Valencia ging er im Kampf um den zweiten Platz in der Weltmeisterschaft gegen seinen Yamaha-Teamkollegen Valentino Rossi ein zu großes Risiko ein und verpokerte sich bei einsetzendem Regen mit dem Boxenstopp.
Als Grund für seine desaströse erste Saisonhälfte nannte Lorenzo wiederholt seine in den ersten Rennen absolut mangelhafte Fitness. Er hatte sich nach zwei Operationen am Schlüsselbein, das er sich 2013 in Assen brach, in der Winterpause mit seinem Trainingsprogramm etwas verspekuliert und kam mit zu wenig Kraft und zu viel Fett nach Katar. Das soll ihm 2015 nicht noch einmal passieren.
"Aktuell absolviere ich ungefähr 70 Prozent meines normalen Trainingspensums Vom ersten Januar an werden wir aber wieder den maximalen Umfang betreiben, um für den Saisonstart in Katar bereit zu sein", erklärt Lorenzo im Gespräch mit der offiziellen Seite der MotoGP. "Ich will besser in die neue Saison gehen, als das in diesem Jahr der Fall war. Jetzt freue ich mich erst einmal darauf, zu entspannen, aber dann will ich hart trainieren."
Ziel: Marquez entthronen
In den letzten beiden Saison musste sich der 27-Jährige beide Male Marc Marquez geschlagen geben, in diesem Jahr auch Valentino Rossi. 2015 will er wieder an alte Erfolge anschließen und seinen dritten Titel nach 2010 und 2012 einfahren: "Wenn du schon MotoGP-Weltmeister warst, dann willst du das natürlich auch wiederholen. Ein zweiter Platz ist gut, ein dritter auch, aber wir sind einfach hier um zu gewinnen."
Gleiches gilt jedoch auch für Marc Marquez, der den Titel-Hattrick in der MotoGP anpeilt. "Uns ist klar, dass es nicht leicht werden wird, denn Marc und Honda sind zusammen sehr stark und bilden eine wirklich gute Einheit. Wenn wir aber alles geben, also die Yamaha gut ist und auch ich physisch und mental stark bin, glaube ich, dass ich um den Titel kämpfen kann", gibt sich Lorenzo angriffslustig.
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