Nach einem mehr als durchwachsenen Auftakt ins Phillip-Island-Wochenende betrieb der WM-Dritte Dani Pedrosa mit Rang fünf im Qualifying doch noch Schadensbegrenzung. Mehr noch: Nach den ersten Runs in Q2 lag Pedrosa bis wenige Minuten vor dem Ende gar auf Pole-Kurs und verpasste Startplatz zwei um die Lächerlichkeit von 0,033 Sekunden. Bereits nach den beiden Sessions am Freitag hatte der kleine Katalane in der kombinierten Zeitenliste nur Rang zehn belegt, verlor diesen am Samstagmorgen jedoch trotz seiner bis dato besten Zeit des Wochenendes von 1:29.976 an Tech-3-Pilot Bradley Smith. Als Elfter musste er auf seiner Werks-RC213V so erstmals in dieser Saison den unrühmlichen Gang in Q1 antreten.

Dort zeigte sich Pedrosa jedoch urplötzlich stark verbessert, nachdem ein paar Last-Minute-Setupumstellungen im Anschluss an FP4 endlich den erwünschten Grip auf dem Hinterrad brachten. Nachdem er die erste fliegende Runde noch abbrach, brannte der wie entfesselt fahrende Repsol-Pilot anschließend seine beiden schnellsten Umläufe des Wochenendes in den australischen Asphalt. Mit seiner Q1-Bestzeit von 1:29.097 lag er somit gar über eine Sekunde vor dem zweitplatzierten Japaner Hiroshi Aoyama. "Der Tag war für uns enorm schwierig, vor allem, da ich mich nicht direkt für Q2 qualifiziert hatte. Am Morgen hatte ich noch massive Probleme, die sich in FP4 teilweise wiederholten. Rechtzeitig zur Qualifikation haben wir jedoch zum Glück einen großen Sprung gemacht", resümierte Pedrosa.

Pedrosa ab Q1 wie verwandelt – Vizetitel voll im Blick

Nachdem leicht einsetzender Regen eine Veränderung der Q1-Rangfolge verhinderte, durfte sich Pedrosa bereits frühzeitig auf Q2 konzentrieren. Da er einen Satz Reifen für die Qualifikation bereits in Q1 verbraucht hatte, wusste er um die Wichtigkeit seines einzigen Q2-Runs auf frischen Pneus. Und aus Angst vor weiterem Regen entschied sich der WM-Dritte, direkt zu Beginn der Hauptqualifikation alles auf eine Karte zu setzen. Als Letzter auf der Strecke unterwegs, zeigte Pedrosa seine Klasse und beendete Run mit der bis dato absoluten Bestzeit des Wochenendes von 1:28.675 auf Rang eins. Bei verbesserter Strecke schoben sich letztlich jedoch noch Teamkollege Marc Marquez sowie drei weitere Kontrahenten an ihm vorbei.

Dani Pedrosa durfte sich nach einer Top-Runde gegen Ende von Q1 ausruhen, Foto: Repsol
Dani Pedrosa durfte sich nach einer Top-Runde gegen Ende von Q1 ausruhen, Foto: Repsol

"Ich war mit meiner Rundenzeit in Q2 wirklich sehr zufrieden, aber leider hatte ich ja nur noch einen frischen Satz Reifen – und somit keine Chance mehr, mich gegen Ende der Session auf der leicht verbesserten Strecke noch einmal zu steigern", erklärte Pedrosa. Etwas Ärger schwimmt trotz der Schadensbegrenzung natürlich mit. "Um ein paar Tausendstelsekunden geschlagen zu werden ist immer sehr schmerzhaft, vor allem, wenn ich in Startreihe eins hätte stehen können. Für das Rennen ist von diesem Platz aus jedoch noch vieles möglich, und ich hoffe natürlich auf einen endlich wieder guten Start und konstant schnelle Runden über die Distanz hinweg."

Mit derzeit 230 Punkten findet sich Pedrosa punktgleich mit dem Zweiten Valentino Rossi auf Rang drei der Fahrer-WM wieder. Jorge Lorenzo liegt als Vierter lediglich noch drei Punkte zurück. Pedrosa, der am Ende der Saison nach über einem Jahrzent von seinem Crew-Chief Mike Leitner verlassen wird, will im Kampf um den WM-Vizetitel in den verbleibenden drei Rennen alles in die Waagschale werfen: "Ich bin hoch motiviert und werde so hart arbeiten, wie es nur geht. Ich werde auf jeden Fall alles geben und kann hoffentlich morgen viele Punkte für mein Vorhaben einfahren."