Bis sieben Runden vor Ende des Rennens lag Jorge Lorenzo beim Grand Prix von Spanien als Dritter noch auf Podiumskurs, doch dann folgte der völlige Einbruch. Bis zur Ziellinie verlor er 8,5 Sekunden auf den drittplatzierten Dani Pedrosa, also mehr als eine Sekunden pro Umlauf.

Lorenzo gab nach dem Rennen körperliche Probleme als Grund für den rasanten Leistungsabfall an: "Ich habe alles gegeben um am Hinterrad von Valentino dran zu bleiben. Dabei hatte ich aber extrem zu kämpfen und bin sehr müde geworden. Ich bin körperlich immer noch nicht vollkommen fit, auch wenn ich mich besser fühle als in den ersten drei Rennen. Dennoch brauche ich noch einige Stunden Training. Als mich Dani überholt hat musste ich dann körperlich noch mehr pushen und ans Limit gehen, um den Anschluss zu halten. Ich habe mich dann dazu entschlossen das Rennen zu Ende zu fahren und ein paar Punkte zu holen, anstatt einen Sturz zu riskieren."

Doch wie ist es möglich, dass der die physische Verfassung betreffend stets als Vorbild geltende Mallorquiner plötzlich zu schwach ist, eine Renndistanz durchzufahren. "Die Kombination aus dem 2014er-Bike und den diesjährigen Reifen macht das Fahren für mich anstrengender, deshalb muss ich fitter und stärker sein um dieselbe Leistung wie im Vorjahr zu bringen", erklärt er. Hinzu kommt ein gewisser Trainingsrückstand aufgrund von Operationen in der Winterpause.

Schlechte Starts, kein Flow

Am Samstag überzeugte Lorenzo noch mit starken Leistungen, Foto: Yamaha Factory Racing Team
Am Samstag überzeugte Lorenzo noch mit starken Leistungen, Foto: Yamaha Factory Racing Team

Doch die physischen Probleme waren beileibe nicht Lorenzos einziges Problem, wie er gestehen muss: "Ich habe das ganze Wochenende keine guten Starts hingelegt, der im Rennen heute war der schlechteste von allen. Außerdem bin ich schwächer gefahren und hatte nicht so einen guten Flow wie im Warm Up oder im vierten Freien Training. Die Elektronik hat auch nicht wirklich gut funktioniert. Es sind viele Dinge, die hier zusammen gespielt und meine Performance so schlecht gemacht haben."

So kann sich Lorenzo die erneut deutliche Niederlage gegen Marc Marquez erklären. "Wenn es einem auf diesem Niveau in irgendeinem Bereich mangelt ist es sehr schwer gegen die besten Piloten der Welt zu kämpfen. Marc scheint sich heute auf seinem Motorrad sehr stark gefühlt zu haben. Die Honda ist auch wirklich gut, genauso wie er. Diese Kombination macht dann einfach den Unterschied aus", stellt der Yamaha-Pilot klar.