LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl musste sich im Qualifying zum Grand Prix von Spanien mit dem siebenten Rang zufrieden geben, auf Ducati-Mann Andrea Dovizioso und die zweite Startreihe fehlten 21 Tausendstelsekunden. Trotz des verpassten Ziels im Qualifying bleibt Bradl optimistisch: "Die zweite Reihe war unser Ziel, das haben wir leider knapp verpasst. Dennoch glaube ich, dass wir am Sonntag eine gute Pace haben werden, weil unsere Rennsimulation im vierten Freien Training trotz Rang neun nicht schlecht war."

Bradl traut sich eine Platzierung unter den ersten Fünf zu. "Vielleicht können wir den Sprung in die Top-5 schaffen und die beiden Open-Bikes, die momentan noch vor uns liegen, hinter uns lassen. Das sollte möglich sein und ich hoffe, dass wir das erreichen. Das Podium wird sehr schwer, weil die ersten vier praktisch außer Reichweite sind. Da haben wir auch was die Rennpace angeht keine Chance", bleibt der Bayer realistisch.

Dramatischer Reifenabbau

Als Schlüssel zum Erfolg sieht Bradl den richtigen Umgang mit den Bridgestone-Pneus, die bei Asphalttemperaturen von mehr als 50 Grad nahezu gefressen werden: "Es wird wichtig sein mit den Reifen gut hauszuhalten. Nach fünf Runden lassen sie nach, dann muss man reagieren, seinen Fahrstil dementsprechend anpassen und die Situation so gut wie möglich managen. Wenn man das schafft, sollten die Zeiten nicht zu sehr abfallen. Die Reifen werden in der Schlussphase aber definitiv am Ende sein, weil man ungefähr ab Runde fünf sehr stark zu rutschen beginnt."

Bradl will die Open-Konkurrenz hinter sich lassen, Foto: Milagro
Bradl will die Open-Konkurrenz hinter sich lassen, Foto: Milagro

Kritik am Reifenlieferant, der sich mit Ende der Saison 2015 aus der Königsklasse verabschiedet, will Bradl aber nicht äußern. "Mein längster Run heute waren zehn Runden. Die Riefen haben aber deutlich mehr drauf und ich denke, wir sind für die Hitze gerüstet. Es ist aber schwer zu sagen wie sich die Situation morgen entwickeln wird. Es kann sein, dass es noch ein paar Grad heißer wird, oft verändert sich die Strecke auch noch nachdem die Moto2 und Moto3 mit den Dunlop-Reifen draußen waren", meint der 24-Jährige.

Eine endgültige Taktik hat sich Bradl für den Grand Prix jedenfalls noch nicht zu Recht gelegt: "Das muss ich mir erst überlegen. Vielleicht werde ich am Anfang pushen so gut es geht und versuchen, einen kleinen Vorsprung herauszufahren, den ich dann verwalten kann. Dann sind es aber immer noch 22 Runden. Es wird definitiv eine heiße Geschichte und ein langes Rennen."