Feiert das ewige Duell aus der Vorsaison beim Europaauftakt der MotoGP sein Comeback? Nur 43 Tausendstelsekunden trennen Jorge Lorenzo und Marc Marquez nach dem ersten Trainingstag zum Grand Prix von Spanien voneinander. Die Vermutung liegt nahe, dass sich die beiden Lokalmatadore auch im Rennen duellieren könnten. Da werden natürlich sofort Erinnerungen an den letztjährigen Grand Prix wach, als Marquez mit einem brutalen Rammstoß in der letzten Kurve Lorenzo in der nach ihm benannten Kurve von der Strecke schob und sich so Rang zwei sicherte.

Doch der Yamaha-Pilot will sich nicht noch einmal vom Youngster übertölpeln lassen: "Ich muss einfach die Türe zumachen und versuchen, nicht überholt zu werden. Das ist die einzige Möglichkeit, eine Position zu halten. Im Moment kann man aber noch gar nicht sagen, ob wir überhaupt so eng beieinander liegen werden. Ich muss erstmal vorne mit dabei sein und dann können wir weitersehen."

Im Moment sieht es aber gut aus für Lorenzo. "Wir sind viel näher an der Spitze dran als zuletzt und ich glaube, dass wir die Lücke schließen können", gibt er sich optimistisch wie schon lange nicht mehr. Ein Problem für den Mallorquiner könnten allerdings die hohen Temperaturen von mehr als 50 Grad auf der Strecke und die damit verbundene Reifenwahl werden, wie er selbst bestätigt: "Die Strecke hat sich zwischen den beiden Trainings extrem verändert. Am Nachmittag war es viel rutschiger und wir mussten einen anderen Hinterreifen probieren. Wie in Katar und Austin hatten wir aber dadurch die gleichen Probleme mit zu geringem Grip und das Bike fühlt sich dann deutlich unruhiger an. Der harte Reifen von Bridgestone gibt mir einfach nicht genug Vertrauen, deshalb konnte ich meine Rundenzeit in FP2 nicht verbessern. Vor allem in Sektor 1 war ich viel langsamer."

Neuer Rahmen, alte Probleme

Yamaha brachte für das erste Europarennen einen neuen Rahmen an die Strecke. Lorenzo verwendete ihn zwar, war aber im Gegensatz zu Teamkollege Valentino Rossi nicht überzeugt vom neuen Modell. "Wir haben ein neues Chassis getestet und wollten damit das Fahrverhalten des Bikes am Kurveneingang verbessern. Leider konnten wir aber keine Fortschritte erkennen und werden nun wieder mit dem alten Chassis arbeiten", stellte der Vizeweltmeister klar.